Es hat in dieser Saison bis zum vorletzten Spieltag gedauert, ehe das Volleyball-Nachwuchsteam vom VCO in der Bundesliga seinen ersten Saisonsieg bejubeln konnte. Im direkten Duell um den letzten Tabellenplatz gewannen die Hauptstädter (4 Punkte) am vergangenen Sonntag völlig verdient mit 3:1-Sätzen beim TSV Unterhaching und gaben somit die Rote Laterne an die Bayern (2) weiter. Auch im morgigen Spiel (19 Uhr, Sportforum) gegen die Netzhoppers KW-Bestensee (23) wollen die Berliner keine Geschenke verteilen. „Wir gehen das Match gegen die Netzhoppers voll konzentriert an und möchten am Ende möglichst unseren zweiten Erfolg in dieser Spielzeit feiern“, kündigt Manager Arvid Kinder an, der als Spieler von 2005 bis 2015 im Trikot der Brandenburger agierte.
Das diese Vorgabe sicherlich keine einfache werden wird, sah man im ersten Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Serie, als das Dahmeland-Team am 15. November 2020 mit dem VCO beim 3:0-Erfolg kurzen Prozess machte. Einen Sieg mit drei Punkten gibt jedenfalls Netzhoppers-Coach Christophe Achten als Vorgabe heraus: „Ich habe vor den Duellen gegen Unterhaching und VCO gesagt, wir müssen gegen diese beiden Gegner sechs Zähler einfahren. Drei haben wir beim TSV geholt, jetzt fehlen uns noch die drei vom Match am Mittwochabend.“ Kinder ist jedoch nicht gewillt, leichtfertig die Punkte an seinen ehemaligen Arbeitgeber zu übergeben. „Natürlich verfolge ich die Tabelle und weiß ganz genau, wie wichtig drei Zähler für die Netzhoppers im Kampf um die Play-offs wären. Aber ich bin seit dem Sommer beim VCO tätig und dort auch mitverantwortlich, dass wir Erfolg haben. Ich denke, wir haben in dieser Saison einen echt starken Jahrgang mit einem richtig ausgeglichenen Kader. Aus diesem Grund bin ich mir sicher, dass es die Netzhoppers nicht so einfach haben werden, bei uns einen klaren Sieg einzufahren. Auf alle Fälle sehe ich uns nicht chancenlos“, so der ehemalige Dahmeland-Akteur.
Dass immer wieder erstklassige Volleyballspieler aus der Berliner Nachwuchsschmiede ihren Weg in die Bundesliga schaffen, sieht man zum Beispiel an Anton Brehme, der nach seiner Zeit beim VCO (2016/2019) den Sprung zum Stammspieler beim deutschen Meister Berlin Recycling Volleys geschafft hat. Aber auch bei den Netzhoppers spielen mit Adrian Klooss, Johannes Mönnich und Yannick Goralik einige Spieler, die ebenfalls ihr Können beim Berliner Bundesstützpunkt erlernt haben. „Ich denke, unser Nachwuchsprojekt tut der Liga so richtig gut, weil wir die talentiertesten Spieler Deutschlands fördern und ihnen Spielpraxis in der ersten und zweiten Liga ermöglichen“, so Kinder. „Nach unserem heutigen letzten Saisonspiel gegen die Netzhoppers sind die Jungs auf dem Spielermarkt zu finden. Ich kenne keinen aus dem Kader, der nicht den Sprung in den Profibereich schaffen möchte. Ich traue vielen zu, auch in der Bundesliga auf Dauer Fuß zu fassen. Kapitän Erik Röhrs und Philip John haben dabei wohl derzeit mit die besten Karten, weil sie ein wenig aus dem Team hervorstechen“, so der Berliner weiter. Der aus Kyritz an der Knatter stammende Röhrs konnte sich in dieser Spielzeit schon über eine MVP-Gold- und vier Silbermedaillen freuen. Der 19-jährige Außenangreifer wäre als Brandenburger Junge sicherlich auch ein interessanter Akteur, der seinen sportlichen Werdegang auch bei den Netzhoppers fortsetzen könnte. „Zu dieser Thematik bin ich sicherlich nicht mehr der richtige Ansprechpartner. Aber er ist auch ein Spieler, der bei einigen Bundesligavereinen garantiert auf dem Notizzettel steht“, ist sich Kinder sicher.
So richtig sicher ist sich der ehemalige Netzhoppers-Akteur nicht, wenn es um das kommende Pokalfinale zwischen seinem ehemaligen Verein und den United Volleys aus Frankfurt am Main am 28. Februar in Mannheim geht. „Ich denke, es wird ein spannendes Duell auf Augenhöhe werden. Es ist schade, dass ich wie in den vergangenen Jahren das Endspiel nicht live in der Halle sehen kann, da die Ligatagung aufgrund von Corona nicht während des Pokalwochenendes stattfinden kann“, ärgert sich Kinder, der heutzutage noch sehr gerne an seine Zeit im Dahmeland zurückdenkt. „Ich habe es geliebt, bei den Netzhoppers zu spielen. Das sieht man auch daran, wie lange ich dem Verein die Treue gehalten habe. Mit Mirko Culic hatte ich einen erstklassigen Trainer, dem ich sehr viel zu verdanken habe. Ich hatte auch viel Glück, dass ich neben dem Volleyballspielen parallel mein Sportwissenschaftstudium erfolgreich beenden konnte“, berichtet der VCO-Angestellte, „dankbar bin ich dem Verein auch dafür, dass ich nach meiner aktiven Zeit 2015 ins Management der Netzhoppers wechseln und dort meine ersten Schritte im beruflichen Bereich nach meiner Sportkarriere unternehmen konnte.“
Die Begegnung wird live auf sporttotal.tv übertragen