Es war angerichtet. 890 Zuschauer in der Schwarzwaldhalle, darunter neun eiserne NETZHOPPERS Fans, sorgten für beste Volleyballstimmung. Jeder war sich der Bedeutung dieses Spieles bewusst. Heute geht es um „vier Punkte“.
Der erste Satz verlief bis zum 6:6 ausgeglichen. Danach nutzten die NETZHOPPERS eine Pause, die aufgrund von technischen Problemen zustande kam, um sich neu zu konzentrieren und den Grundstein für den Satzgewinn zu legen. Denn nach dieser kurzen Unterbrechung zogen sie durch erfolgreiche Angriffe von Matthias Böhme und Stefan Köhler auf 9:6 davon. Der TV Bühl verlor kurzzeitig sein Konzept und dem Gastgeber unterliefen leichte Fehler in Angriff und Annahme. Die NETZHOPPERS hingegen spielten sehr konzentriert und clever. Mit zahlreichen gelegten Bällen brachten sie die Bühler Abwehr zur Verzweiflung und bauten ihren Vorsprung auf 20:14 aus. Die kurzen Bälle brachten bezeichnender Weise auch die Entscheidung im Satz. Florian Karl, Manuel Rieke und Matthias Böhme legten nacheinander die Bälle in die Mitte des gegnerischen Feldes. Die Abwehr der Bühler zuckte nicht einmal, so dass die NETZHOPPERS den Satz mit 25:18 für sich entschieden.
Es gelang den Brandenburgern nicht, diesen Schwung mit in den zweiten Satz zu nehmen. Die Annahme wackelte und im Angriff fehlte die Durchschlagskraft. Resultat: der TV Bühl führte 12:8. Die NETZHOPPERS kamen jedoch durch starke Aufschläge von Manuel Rieke wieder auf 11:12 heran. Allerdings war dies nur eine Momentaufnahme. Im Anschluss produzierten die Brandenburger zu viele Fehler in Annahme und Angriff. Folgerichtig gewann Bühl den Satz ohne Probleme mit 25:17.
In der 10‐minütigen Satzpause schien NETZHOPPERS‐Trainer Mirko Culic die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team kam konzentriert aus der Kabine und beide Mannschaften boten sich einen offenen Schlagabtausch. Mitte des Satzes gelang es den NETZHOPPERS, sich durch ein Ass von Manuel Rieke und Punkte von Gavra Meduric und Stefan Köhler vorentscheidend auf 17:14 abzusetzen. So dachte man zumindest. Doch plötzlich verloren die Brandenburger ihre Durchschlagskraft im Angriff und scheiterten ein paar Mal im gegnerischen Block. Auf einmal führte Bühl mit 19:17. Nun folgte der Knackpunkt im Satz und womöglich im ganzen Spiel. Die NETZHOPPERS ließen sich vom 0:5‐Lauf nicht aus der Ruhe bringen und erzielten ihrerseits mit druckvollen Aufschlägen von Matthias Böhme drei Punkte in Folge. Es kam zu einer umkämpften Schlussphase. Das entscheidende Break gelang Manuel Rieke per Einerblock zum 23:21. Anschließend kamen den NETZHOPPERS ein technischer Fehler im Zuspiel und eine Netzberührung der Bühler zu Gute, so dass sie mit 25:23 siegten.
Wie wichtig dieser Satzgewinn war, zeigte sich im Anschluss. Aleksandar Milivojevic und Gavra Meduric punkteten für die NETZHOPPERS und Bühl vergab leichtfertig Chancen. Schnelle 5:0‐Führung. Diesen Vorsprung bauten sie sogar noch auf 13:6 aus. Angepeitscht von den heimischen Fans kam der TV Bühl jedoch noch mal heran. Doch für mehr als ein 14:16 reichte es aus Bühler Sicht nicht mehr. Anschließend zogen die NETZHOPPERS mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wieder auf und davon. Als Matthias Böhme beim 22:17 zum Aufschlag ging und den direkten Punkt zum 23:17 machte, war sich auch Mirko Culic sicher, dass sein Team dieses wichtige Spiel gewinnen würde: „Das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Selbst beim 22:17 war ich mir nicht sicher. Erst als Matze das 23:17 gemacht hat, wusste ich, wir gewinnen.“ Und so kam es auch. Wiederum war es Matthias Böhme, der das Spiel mit einem direkten Aufschlagpunkt zum 25:17 beendete.
Nach diesem Kampfspiel resümierte Culic sachlich: „Ein Spiel verläuft in Wellen. Wir hatten in den Sätzen drei und vier das Momentum auf unserer Seite und haben deswegen gewonnen.“
Sein Bühler Trainerkollege Lukas Mark war vor allem mit der Einstellung seines Teams unzufrieden: „Nach dem Spiel gegen Gotha haben bei uns einige Höhenluft bekommen. Mit so einer Einstellung kann man ein kämpferisches Spiel nicht gewinnen.“
Ganz anders Culic, der mit seiner Mannschaft zufrieden war: „Wir wissen, dass wir nur bestehen können, wenn wir als Team funktionieren.“ Und das machen sie.