Mit dem Ende des Projekts „AlpenVolleys“ schien es mit dem Erstliga-Volleyball in Unterhaching zunächst einmal vorbei zu sein, doch nun kehrt der TSV Unterhaching in die 1. Volleyball Bundesliga zurück. Der VBL-Vorstand stimmte dem Antrag, den Oberbayern für die Saison 2020/21 nachträglich eine Lizenz für die 1. Liga zu erteilen, einstimmig zu. Zuvor hatten schon die zehn weiteren Erstligisten der Männer einstimmig für eine Aufnahme des viermaligen DVV-Pokalsiegers votiert. Damit startet die neue Spielzeit der Männer-Bundesliga mit elf Teams.
„Mit dem TSV Unterhaching kehrt ein traditionsreicher Standort in die 1. Liga zurück, der in der Vergangenheit einige Erfolge feiern konnte. Das Konzept der Hachinger, in der Corona-Zeit auf eine Mannschaft mit jungen deutschen Spielern zu bauen und auf teure ausländische Akteure zu verzichten, hat den Vorstand überzeugt, diese zusätzliche Lizenz zu vergeben“, sagt VBL-Präsident Michael Evers. „Die einhellige Zustimmung aller Erstligateams zeigt den Willen aller Beteiligten, die Ligastärke auch unter erschwerten Bedingungen auszubauen und die sportliche Konkurrenzsituation wieder zu vergrößern.“
Der TSV Unterhaching, der alle seine Heimspiele in der Bayernwerk Sportarena austragen wird, erhält die Lizenz auf Basis seiner Spielberechtigung für die 2. Bundesliga der Männer. Eine Verbindung zum Projekt „AlpenVolleys“ besteht nicht.
„Eigentlich hatten wir mit der 1. Liga erstmal abgeschlossen und bereiteten uns auf eine anspruchsvolle, weitere Saison in der 2. Liga Süd vor. Der Wunsch, irgendwann wieder in der 1. Liga zu spielen, war aber weiterhin da. Wir haben dann Gespräche mit der VBL geführt, die nun dazu führen, dass wir mit einem jungen Team in der höchsten Liga antreten können“, sagt Mihai Paduretu, Geschäftsstellenleiter des TSV Unterhaching, der wieder die Aufbruchstimmung aus den Anfangsjahren des Bundesliga-Volleyballs in der Münchner Vorortgemeinde spürt: „Wir werden eine junge, leistungsorientierte Truppe sein – wie im Jahr 2000, als wir in die erste Liga aufstiegen. Unsere Zielsetzung ist, dass sich das Team entwickelt. Der Tabellenplatz ist da erstmal zweitrangig.“
Der Aufstieg der Hachinger wird von der Volleyball Bundesliga eng begleitet. Gemeinsam mit den zehn weiteren Erstligisten werden die Rahmenbedingungen geschaffen, um den Verein bei der reibungslosen Eingliederung in Deutschlands Eliteliga zu unterstützen.
Möglich wurde die nachträgliche Vergabe der Lizenz durch eine Änderung im Lizenzstatut, wonach freie Plätze zur Saison 2020/21 in der 1. Liga zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie an Lizenznehmer aus einer unteren Spielklasse vergeben werden können. Aus dieser einmaligen Maßnahme lassen sich für zukünftige Spielzeiten keine Ansprüche ableiten.
Zusammen mit der Lizenzvergabe hat der VBL-Vorstand zudem beschlossen, dass es in der Saison 2020/21 in der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen und Männer keine sportlichen Absteiger geben wird.