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Bundesliga

„Bauchgefühl wichtiger als ein Satz“

By 20. Oktober 2010No Comments

An manchen Tagen zählt die Leistung mehr als der Sieg. Genau solch einen Tag erlebten die NETZHOPPERS am Mittwoch beim Saisonauftakt gegen den großen Nachbarn SCC Berlin. Doch wer dachte, das Spiel sei das Highlight des Tages, wurde am Ende eines Besseren belehrt.

NETZHOPPERS-Trainer Mirko Culic trat vor dem Spiel gewohnt bescheiden auf. Er hoffe darauf, dass sein Team die Sätze offen gestalten könne und die Zuschauer nicht enttäuscht werden. Von Enttäuschung war nichts zu sehen. Bei keinem einzigen der 4518 Zuschauer in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Denn sie alle bekamen ein spannendes Derby zu sehen.

Jeder der eine klare Angelegenheit zu Gunsten des SCC Berlin erwartete, wurde bereits im ersten Satz zum Umdenken gezwungen. Denn die NETZHOPPERS nahmen den Kampf von Beginn an auf. Lediglich eine kleine Schwächephase entschied den Satz, als der SCC die Netzhoppers-Annahme mit starken Aufschlägen ins Wanken brachte und von 14:15 auf 15:20 davonzog. So ging der Satz trotz guter Leistung und tollen Blocks mit 21:25 verloren.

Für den zweiten Satz hatten sich die NETZHOPPERS sogar noch eine Steigerung aufgehoben. Die Mannen von Culic präsentierten sich nicht nur als ebenbürtig, sondern sie dominierten den Satz. Matthias Böhme punktete aus allen Lagen und der Block der NETZHOPPERS bereitete dem SCC weiterhin Kopfzerbrechen. Die Brandenburger diktierten das Spielgeschehen. Außer in dem Moment, als es drauf ankam. Nachdem Sebastian Fuchs bei seinem Angriff nur die Antenne traf, hatten die NETZHOPPERS drei Satzbälle. Doch weder Eduardo Nunes noch Matthias Böhme konnten ihre Angriffe verwandeln. Nachdem Florian Karl am Berliner Block scheiterte hatte der SCC beim Stand von 27:26 seinen ersten Satzball, den sie im Stile einer Spitzenmannschaft auch sofort nutzten. Bei den NETZHOPPERS fehlte lediglich die Cleverness. Mirko Culic ärgerte sich über diesen Satzverlust: „Dieser Satz war nach dem 24:21 nur noch schwer zu verlieren. Gegen so ein gutes Team bekommt man nur wenige Chancen. Wir waren noch nicht oft in dieser Situation, uns fehlte einfach die Routine.“

Doch auch dieser denkbar knappe Satzverlust brach die Moral der NETZHOPPERS nicht. Von hängenden Köpfen keine Spur. Mirko Culic fand dafür lobende Worte: „Wir haben Charakter gezeigt und an das Niveau aus dem zweiten Satz angeknüpft.“ Die Brandenburger überzeugten mit Spielwitz im Angriff, tollen Blocks und Kämpferherz in der Abwehr. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Teams. Doch wie auch in den Sätzen davor, zogen die NETZHOPPERS unglücklicherweise mit 23:25 den Kürzeren.
Am Ende steht ein 0:3 beim SCC Berlin, was keinesfalls eine klare Angelegenheit war.

Deswegen ist es nur verständlich, dass Mirko Culic trotz sehr guter Leistung auch etwas traurig war: „Es ist schade, dass wir keinen Satz gewonnen haben, aber mir ist ein gutes Bauchgefühl wichtiger als ein gewonnener Satz. Lieber sehe ich drei Sätze auf einem hohen Niveau, als den Zweiten zu gewinnen und danach zweimal nur 15 Punkte zu holen.“ Kapitän Manuel Rieke brachte es noch treffender auf den Punkt: „Was bringt uns ein gewonnener Satz, wenn wir drei brauchen?“

Doch nun zum eigentlichen Höhepunkt. Kapitän Manuel Rieke machte seiner Freundin Ulrike nach dem Spiel einen Heiratsantrag, den sie überglücklich annahm. Dieser Derby-Abend ließ wirklich keine Wünsche offen.

 

weitere Bilder zum Spieltag findet Ihr hier:

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