Nach drei Siegen in Folge – das gelang in der Saison 2012/2013 das letzte Mal – hat Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee wieder einmal eine Begegnung verloren. In der heimischen Landkost-Arena unterlag die Mannschaft von Trainer Mirko Culic dem Tabellendritten United Volleys Frankfurt mit 0:3-Sätzen (18:25, 18:25, 23:25). In der Tabelle verteidigten die Brandenburger trotz der Niederlage ihren achten Platz (20 Punkte), der zur Teilnahme an den Play-off-Spielen reichen würde.
Culic wusste auch nach der 71 Minuten dauernden Begegnung, warum sein Team nicht an den starken Auftritt beim VfB Friedrichshafen – der mit einem 3:1-Sieg am vergangenen Mittwoch gekrönt war – anknüpfen konnte. „Frankfurt war heute ein sehr starker Gegner, der kaum Fehler gemacht hat und der derzeit auf einem richtig hohen Niveau agiert. Zudem war die Blockarbeit von United hervorragend. Das waren für mich die Gründe, warum wir nicht so richtig ins Match gefunden und dieses auch verdient verloren haben“, so der Netzhoppers-Coach.
Ein wenig mehr Gegenwehr der Netzhoppers hätte sich auch der ehemalige 318-facheNationalspieler Jochen Schöps gewünscht, der bei einigen Aufschlägen sein Debüt im Trikot der Hessen gegeben hat, denn er wurde erst vor zehn Tagen unter Vertrag genommen: „Im Gegensatz zum Spiel bei meinem ehemaligen Verein VfB Friedrichshafen waren die Netzhoppers im Angriff und bei den Aufschlägen viel zu schwach. Es war aus meiner Sicht heute nicht wirklich schwer, uns für die 1:3-Hinspielniederlage erfolgreich zu revanchieren.“ 537 Zuschauer in der Landkost-Arena sahen ein Team aus Hessen, das von Anfang an sehr viel Druck auf die Netzhoppers ausübte und beim Ausnutzen der sich bietenden Möglichkeiten am Netz eiskalt agierte.
„Wir wussten, was uns hier erwarten würde. Deshalb haben wir sofort nach dem Anpfiff Vollgas gegeben und das Tempo hochgehalten, um nicht wie Friedrichshafen das Match gegen die Netzhoppers zu verlieren“, sagte Nationalspieler Tobias Krick der, mit seinen 2,11 Meter, am Netz von den Bestensee-Akteuren kaum zu überwinden war. Er und sein Teamkollege Jean-Philippe Sol hatten zusammen mit starken Blockaktionen einen sehr großen Anteil daran, dass die Hessen in Satz eins zügig mit 7:2 in Führung gingen. Zwar kämpften sich die Hausherren noch bis auf 5:8 heran, doch die United Volleys ließen in der Folgezeit durch eine sehr konzentrierte Spielweise nicht mehr zu. Über die weiteren Zwischenstände von 16:11 und 21:15 konnte nach 23 Minuten der erste Durchgang eingetütet werden, als der wertvollste Spieler der Partie (MVP) Milija Mrdak den ersten Satzball mit einem krachenden Schmetterball in die gegnerische Hälfte hinein erfolgreich verwandelte.
Im zweiten Abschnitt machten die Hessen da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten. Konnten die Dahmeländer noch bis zum 2:2 kurzzeitig etwas mithalten, reichte ein kurzer Zwischenspurt der Mainstädter aus, um sich auf 9:4 abzusetzen. Die Netzhoppers zeigten in der Abstimmung zu viele leichte Fehler, die es den Gästen viel zu einfach ermöglichten, den Vorsprung Punkt für Punkt erfolgreich auszubauen.
Nach 13 Spielminuten lag die Mannschaft von Coach Juan Manuel Serramalera, der die United Volleys erst seit Ende Januar trainiert und die Nachfolge von Stelio DeRocco antrat, sicher mit 14:7 vorn. Culic reagierte und brachte Jan Jalowietzki für Theo Timmermann aufs Feld, doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht. Zwar konnte Jalowietzki mit seiner ersten Aktion auf 11:17 verkürzen, doch Frankfurt ließ sich weiterhin nicht den Schneid abkaufen und punktete weiter nach Belieben. Auch die letzte Aktion des zweiten Satzes war Jalowietzki vorbehalten, als er mit seinem Schmetterball an den Abwehrarmen von Krick hängenblieb. Der deutsche Nationalspieler beendete mit seinem Block den Durchgang nach weiteren 23 Minuten zum 25:18 für seine Farben.
Im dritten Durchgang waren die Netzhoppers endlich im Match angekommen. Sie konnten nach einem 4:8-Rückstand nach einer tollen Aufholjagd den 8:8-Ausgleich herstellen. Timmermann sorgte mit einem starken Block für den achten Punkt für die Netzhoppers. Als Kapitän Casey Schouten mit einem Lupfer sein Team mit 12:11 das erste Mal überhaupt im gesamten Spiel in Führung brachte, standen auch die Netzhoppers-Fans lautstark hinter ihrer Mannschaft. Bis zum 18:16 konnten die Gastgeber ihren knappen Vorsprung verteidigen. Nach zwei unnötigen Fehlern schafften die Hessen den 18:18-Ausgleich, den sie kurz vor dem Ende des Abschnittes in eine 22:20-Führung umwandelten. Anschließend war es erneut Mrdak, der mit dem 25:23 das Match beendete. „Es war sehr schade, dass wir uns in diesem Durchgang nicht mit einem Satzgewinn belohnen konnten“, ärgerte sich Mirko Culic nach dem Spiel.
Bilder zum Spiel gibt es bei Dagmar Jaschen und Wolfgang Purann.