Wir wollen für das schwache Match gegen Lüneburg Wiedergutmachung in Bühl betreiben“, sagte Netzhoppers-Trainer Christophe Achten vor der Volleyball-Bundesligapartie seines Teams im Süden der Republik – und der Belgier sollte mit seiner Aussage auch recht behalten. Nach einem eindrucksvollen Auftritt konnte seine Mannschaft einen verdienten 3:1-Erfolg (19:25, 25:17, 25:21, 25:22) bei den Volleyball Bisons einfahren, der den Sprung auf den siebten Tabellenplatz brachte (18 Punkte).
„Wir sind jetzt wieder zurück im Kampf um einen guten Play-off-Platz“, weiß Dirk Westphal, der mit 16 Punkten erfolgreichster Spieler bei den Brandenburgern war. Ein Blick auf das derzeitige Ranking zeigt, so spannend wie in dieser Spielzeit war es in der Bundesliga schon lange nicht mehr, denn der Abstand von Tabellenplatz vier (Lüneburg, 19 Punkte) und Rang neun (Giesen) beträgt gerade einmal drei Zähler. „Wir haben es jetzt in den kommenden Wochen selbst in der Hand, uns eine gute Ausgangsposition im Play-off-Rennen zu verschaffen. Ich denke, es sieht wirklich gut für uns aus, da wir auch noch gegen die beiden Tabellenletzten Unterhaching und VCO spielen müssen. Auf alle Fälle war der Sieg in Bühl ein großer Schritt in die richtige Richtung“, resümiert der ehemalige 78-fache deutsche Nationalspieler der Netzhoppers.
Dabei lief es im ersten Satz am Anfang nicht wirklich gut für das Dahmeland-Team, bei dem Jan Jalowietzki nach seinen Rückenproblemen und anschließender Magen-Darm-Erkrankung wieder mit im Kader stand. Durch ein Ass von Stefan Thiel gingen die Bühler mit 1:0 in Führung. Anschließend setzten sich die Süddeutschen schnell auf 5:2 ab. Die Netzhoppers fanden jedoch Stück für Stück zurück ins Match und lagen nach einem 6:1-Lauf mit 7:6 vorn. Die Hausherren, die auf ihren Außenangreifer Tomás López verletzungsbedingt verzichten mussten, schienen davon jedoch unbeeindruckt und fanden durch ein starkes Blockspiel wieder zurück in die Partie. Beim 21:16 für die Bisons schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein, doch die Brandenburger kämpften sich noch einmal auf 18:21 heran. Die Aufholjagd war leider nicht von Erfolg gekrönt, denn nach einem Aufschlagfehler von Karli Allik hatten die Bisons Satz eins mit 25:19 gewonnen.
„In der Pause veränderte der Coach etwas unsere Rotation, damit wir auf andere Blockspieler der Bühler im Angriff treffen. Dieser Schachzug war von Erfolg gekrönt, denn ab dem zweiten Abschnitt waren wir doch die spielbestimmende Mannschaft auf der Platte“, berichtet Westphal, der mit zwei Punkten zur 5:3-Führung für das Dahmeland-Team beitrug. Mit sehr starken Annahmen von Libero Kamil Ratajczak, der eine Quote von 29 Prozent – sein Gegenüber Florian Ringseis kam nur auf 15 Prozent – hatte, und einer sehr konzentrierten Leistung im Abschluss, setzten sich die Brandenburger sehr überzeugend auf 13:6 ab. Diesen Vorsprung konnten die Bühler zu keiner Zeit mehr in Gefahr bringen. Nach nur 23 Minuten Spielzeit stellten die Gäste beim 25:17-Erfolg den 1:1-Satzausgleich her.
Der folgende Abschnitt entwickelte sich lange Zeit zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen (4:4, 11:11). Dann war es Außengreifer Johannes Mönnich, der mit einem schönen Diagonalball das erste Mal sein Team mit 12:11 in Führung brachte. Wie im Satz zuvor ließen sich die Brandenburger erneut nicht die Butter vom Brot nehmen. Zwar wurde es in der Schlussphase noch einmal etwas spannend (22:21), doch nach einem Aufschlagfehler von Tim Stöhr zum 21:24 war es der Kanadier James Weir, der kompromisslos den ersten Satzball zum 25:21 ausnutzte. Im vierten Abschnitt benötigte das Achten-Team einige Zeit, um nach einem schnellen 3:6-Rückstand wieder an die beiden voran gegangenen Abschnitte anzuknüpfen. Nach einer Auszeit von Achten, der noch einmal an einigen Stellschrauben drehte, brachte der vierte erfolgreiche Block von Byron Keturakis eine 11:10-Führung für die Gäste. „Anschließend standen wir erneut in der Annahme sehr stabil und ließen nicht sehr viel für die Bühler zu“, lobt Westphal seine Mitspieler. Die Schlussphase der Partie war von sehr vielen Aufschlagfehlern auf beiden Seiten geprägt. Trotz sieben eigenen Fehlern bei der Angabe im vierten Satz gelang es den Netzhoppers am Ende durch Routinier Dirk Westphal, der den zweiten Matchball ausnutzte, einen 25:22-Sieg im letzten Durchgang einzufahren.
Nach dem Spiel wurde Yannick Goralik, der in der vergangenen Saison noch in Bühl unter Vertrag stand, an seiner alten Wirkungsstätte mit der Goldmedaille für den wertvollsten Spieler (MVP) geehrt. Silber bekam Florian Ringseis überreicht.
Am kommenden Sonnabend, dem 30. Januar, haben die Netzhoppers erneut eine sehr schwere Aufgabe vor der Brust. Um 19 Uhr müssen sie bei WWK Volleys Herrsching antreten. Gegen die Bayern gewannen die Netzhoppers am 10. Dezember 2020 das Pokalhalbfinale mit 3:2-Sätzen. Aus diesem Grund steht dem Achten-Team sicherlich ein sehr heißer Tanz in der kleinen Stadt am Ammersee bevor.