Unter fünf Sätze machen es die Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee in dieser noch sehr jungen Volleyball-Bundesligasaison nicht. Der 3:2-Erfolg (26:24, 25:13, 26:28, 22:25, 16:14) am Sonntag in der Landkost-Arena vor nur 237 Zuschauern war die vierte Begegnung in Folge, in der das Dahmeland-Team über die volle Distanz ging. Zuvor war es in dieser Spielzeit bereits bei den Partien gegen Frankfurt (2:3), Düren (2:3) und zuhause gegen Giesen (3:2) der Fall. Für die Netzhoppers war es im 15. Vergleich mit den Niedersachsen erst der vierte Sieg. Den letzten Erfolg erreichten die Brandenburger gegen die SVG vor fast genau einem Jahr. Am 31. Oktober 2020 konnten die Netzhoppers in Lüneburg gewinnen – mit 3:2.
„Natürlich haben wir uns schon etwas mehr vorgenommen. Dieser Punktverlust ist schon sehr ärgerlich, da wir nach den ersten beiden Durchgängen ganz klar auf der Siegerstraße waren. In den Sätzen drei und vier haben wir klare Vorsprüngen unnötigerweise noch aus der Hand gegeben. Aber wir lernen aus solchen Situationen und entwickeln uns von Match zu Match weiter. Wir können schon sehr gut Volleyball spielen, sind aber über die gesamte Spieldauer noch nicht stabil genug. Daran werden wir arbeiten“, sagte Netzhoppers-Coach Tomasz Wasilkowski nach dem zweiten Tie-Break-Sieg in Folge für sein Team innerhalb von sieben Tagen. „Die Netzhoppers hätten eigentlich mit 3:0 gewinnen müssen“, konstatierte SVG-Trainer Stephan Hübner.
Im ersten Durchgang lagen die Niedersachsen schnell mit vier Punkten vorn, als Brandon Rattray mit zwei Abschlüssen am SVG-Block scheiterte (6:2). Diesen Vorsprung verwalteten die Gäste auch in den folgenden Minuten (12:8). Die Netzhoppers kamen jedoch Punkt für Punkt heran und nach zwei erfolgreichen Schmetterbällen von Theo Timmermann stand es 12:13. Rattray sorgte kurz vor Ende des Abschnitts für die erste Führung (19:18), die bis zum Schluss auch Bestand hatte, denn Rattray sorgte mit einem punktgenauen Schmetterball für den 26:24-Erfolg.
Im folgenden Satz bekam Lüneburg beim 25:13 eine kleine Lehrstunde von den Brandenburgern erteilt. Dementsprechend sauer war Hübner über dieses Ergebnis: „Der zweite Durchgang war einfach katastrophal. So einen Abschnitt darf man einfach nicht spielen“, ärgerte sich der SVG-Trainer, der sich dann aber über das Comeback seines Teams im dritten Abschnitt freuen durfte: „Für uns war es extrem wichtig, einen Weg gefunden zu haben, um nicht am Ende mit einer 0:3-Niederlage im Gepäck nach Hause zu reisen.“
Diese wäre sicherlich auch im Bereich des Möglichen gewesen, da die Dahmeländer bereits mit 19:15 führten. Nach einer 7:2-Phase der Gäste gingen diese mit 22:21 in Führung. Nachdem Rattray mit seinem Abschluss an den Armen von Michel Schlien scheiterte, konnten Lüneburg nach dem fünften Satzball zum 28:26 auf 1:2 verkürzen. „Im dritten Durchgang haben die Gäste unheimlich gut serviert und uns so vor einige Probleme gestellt. Wir haben es leider versäumt, in einfachen Situationen den Ball im gegnerischen Feld unterzubringen. Da war Lüneburg beim Nutzen der Chancen deutlich abgezockter“, erkannte Wasilkowski.
Sehr ärgerlich aus seiner Sicht war der vierte Abschnitt, in dem seine Mannschaft es erneut nicht schaffte, einen Vorsprung von fünf Zählern (12:7) ins Ziel zu bringen. Die SVG zog mit einem 9:2-Lauf bis auf 16:14 davon. Diese Führung gaben sie auch nicht mehr aus der Hand. Jordan Ewert nutzte den ersten Satzball zum 25:22 eiskalt aus. Im alles entscheidenden Tie-Break schenkten sich beide Teams, die abwechselnd in Führung lagen (2:0, 7:8, 10:9, 12:13), nichts. So richtig spannend wurde es in der Schlussphase der Begegnung. Ein erfolgreicher Block von Mario Schmidgall führte zum 14:13. Ewert gelang zwar noch das zwischenzeitliche 14:14, doch Blake Leeson sorgte mit dem nächsten Punkt für den ersten Matchball für die Hausherren. Nach einem Abschluss ins Aus von Jannik Pörner zum 14:16 aus Sicht der Lüneburger war der zweite Saisonerfolg für die Brandenburger in Sack und Tüten.
Wie schon bereits beim Heimerfolg gegen Helios Grizzlys Giesen wurde Timmermann mit der MVP-Goldmedaille als wertvollster Spieler geehrt. Silber bekam Ewert, der mit seinen punktgenauen Abschlüssen die Netzhoppers immer wieder vor größere Probleme stellte.