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BundesligaNetzhoppers

Netzhoppers-Coach im Gespräch

By 24. März 2021No Comments
Mit dem Erreichen des sechsten Platzes in der Volleyball-Bundesliga und der erstmaligen Teilnahme am DVV-Pokalendspiel in Mannheim können die Netzhoppers KW-Bestensee auf eine richtig starke Saison 2020/2021 zurückblicken. Im Interview spricht der belgische Coach Christophe Achten unter anderem über seinen persönlichen Saison-Höhepunkt und schaut bereits ein klein wenig auf die kommende Spielzeit voraus.
Herr Achten, haben Sie das Playoff-Aus gegen die BR Volleys vor achten Tagen in der Berliner Max-Schmeling-Halle bereits verdaut?
Christophe Achten: Ja, das habe ich. Wir sind im Playoff-Viertelfinale gegen eine der besten deutschen Mannschaft ausgeschieden. Aus diesem Grund  benötigte ich nicht allzu lange, um diese Niederlage verdauen zu können. Intern haben wir die beiden Partien gegen Berlin natürlich noch ausgiebig ausgewertet.
Welche Begegnung in der vergangenen Serie war denn die beste, die Ihr Team gespielt hat?
Da gibt es einige Spiele, die ich nennen möchte. Ich denke da an unseren Sieg in Lüneburg und den ersten Satz bei der 2:3-Niederlage in Düren. Auch an die beiden Pokalpartien-Siege gegen Düren und bei den BR Volleys. Aber meine absolute Lieblingspartie war das Pokal-Halbfinale in Potsdam gegen Herrsching. Da war meine Truppe mental echt stark drauf und konnte im dritten Pokalmatch in Folge erneut einen 0:2-Satzrückstand in einen Sieg umwandeln. Im Pokalfinale gegen Frankfurt waren wir einfach zu schlecht.
Was war der Grund dafür?
Ich glaube, meine Jungs, von denen viele überhaupt das erste Mal in einem Endspiel standen, waren viel zu nervös und aufgeregt. Hinzu kamen zu einfache Fehler bei der Annahme und beim Abschluss. Da agierte United einfach viel abgezockter. Sicherlich auch ein Grund für unsere Niederlage war, dass Kapitän und Zuspieler Byron Keturakis mit Rückenproblemen ins Spiel gegangen ist. Die Schmerzen kamen im zweiten Satz zurück, so dass er sich den Rest der Partie größtenteils nur noch über die Zeit gequält hat.
Vieles, was die Pandemie mitbringt, ist Alltag geworden – Masken, Abstand, leere Ränge. Empfinden Sie das schon als eine Art Normalität?
Ich hoffe nicht. Wir haben in dieser Saison unzählige Coronatests machen müssen. Sehr gefreut hat mich, dass wir keinen einzigen positiven Fall im Team hatten. Da waren andere Bundesligateams leider von betroffen. Es wäre aber schön, wenn der Coronatest irgendwann wieder wegfallen könnte, da er ja auch von den Vereinen getragen werden muss. Das Tragen von Masken kann ich aber verstehen.
Aufgrund von Corona mussten die Spiele größtenteils ohne Fans stattfinden, nur am Anfang der Saison waren wenige Zuschauer in den Hallen zugelassen. Wie empfanden Sie diese Begegnungen ohne Unterstützung von den Tribünen aus?
Mit Rottenburg konnte ich einmal vor vollen Rängen in der Landkost-Arena spielen. Daher weiß ich, wie die Stimmung dort sein kann. Leider fehlte uns in dieser Saison der lautstarke Support unserer Fans, aber wenigstens konnten wir diese Spielzeit zu Ende spielen, denn vor zwölf Monaten wurde sie ja vorzeitig abgebrochen.
Sie sind im vergangenen Sommer zusammen mit Johannes Mönnich und James Weir vom TV Rottenburg zu den Netzhoppers gekommen. Welche Hürden mussten Sie am Anfang meistern?
Ich musste erst einmal das Team kennenlernen, denn über die Hälfte der Mannschaft war ja neu. Für mich war die größte Hürde jedoch, wie ich bereits schon erwähnt hatte, das Spielen ohne Fans. So etwas kannten wir aus der Vergangenheit ja noch nicht. Das war nicht so einfach für uns. Aber unterm Strich hat es mein Team doch gut gemeistert.
Ihre Spieler haben von einem sehr abwechslungsreichen und interessanten Training unter Ihnen gesprochen. Woher nehmen Sie die Ideen, um in den Einheiten immer wieder interessante Übungen einzubauen?
Schon als Spieler habe ich monotones Training gehasst. Aus diesem Grund vermeide ich es, jeden Tag die gleichen Übungen zu machen. Ich bereite mich auf jedes Training sehr akribisch vor, so dass die Jungs vorher nie wissen, was auf dem Programm steht.
Ab wann gehen Sie und Ihre Mannschaft denn in die verdiente Sommerpause?
Wir haben gestern Abend das letzte Mal zusammen trainiert. Ab heute geht jeder Spieler seiner Wege. Ich habe den Jungs noch ein Video gezeigt, auf dem ich die schönsten Szenen aus unseren Partien in dieser Saison zusammengeschnitten habe.
Sie haben vor dem Abschlusstraining noch mit jedem Spieler über seine Zukunft gesprochen. Gibt es diesbezüglich schon eventuelle Abgänge oder Vertragsverlängerungen zu vermelden?
Verlassen werden uns James Jackson und Jan Jalowietzki. Sicherlich werden wir auch Byron Keturakis ziehen lassen müssen, da er einige Angebote auf seinem Tisch liegen hat. Einen Vertrag für die kommende Saison hat nur Johannes Mönnich. Ich hatte aber auch gute Gespräche mit Theo Timmermann, Yannick Goralik und Dirk Westphal.
Sind Sie in der kommenden Saison noch Coach der Netzhoppers KW-Bestensee?
Das kann ich nicht sagen. Meine Frau und meine Tochter leben 700 Kilometer entfernt. Manchmal ist Familie wichtiger als Volleyball. Ich muss noch Gespräche führen.

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