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BundesligaNetzhoppers

„Wir haben eine neue Generation Netzhoppers“

By 23. August 2016No Comments

Mittelblocker Paul Sprung spielt seit sechs Jahren für die Netzhoppers KW-Bestensee, der 25-Jährige unterschrieb erneut einen Vertrag für die Volleyball Bundesliga. Im Interview erzählt er, warum er weiter bei den Netzhoppers bleibt und wie das Training bei den Brandenburgern derzeit aussieht.

„Die Netzhoppers geben genug Freiraum, um Studium und Leistungssport zu ermöglichen“

Du bist seit 2010 im Verein, hast erneut einen Vertrag unterschrieben, obwohl du in den vergangenen Jahren immer wieder Angebote von anderen Vereinen hattest. Warum bist du bei den Netzhoppers geblieben?
„Weil mir die Atmosphäre und das Umfeld immer sehr gefallen haben. Außerdem finde ich, dass die Netzhoppers einfach in die Volleyball Bundesliga gehören. Hier haben immer wieder Spieler eine Chance bekommen, die woanders nicht ernst genommen wurden und nun Stützen in anderen Mannschaften geworden sind. Oder sich zumindest während ihrer beruflichen Ausbildung weiter im Volleyball beweisen durften. Und dies wollte und will ich weiter unterstützen.“

Im März hattet ihr eurer letztes Spiel, seit zwei Wochen wurde der offiziell das Mannschaftstraining wiederaufgenommen. Wie überbrückt ein Bundesliga-Spieler die lange Zeit zwischen der alten und neuen Saison?
„Wir trainieren meistens noch zwei Wochen nach dem letzten Saisonspiel weiter, um alles zu klären, was es so zu klären gibt, und dann ist Urlaub angesagt. Da das Ende einer Saison ja auch sehr stressig ist, braucht man auch eine Auszeit vom Volleyball. Die eigentliche Pause fülle ich mit Studium und Beach-Volleyball. Natürlich mache ich dann auch ordentlich Athletiktraining, da Grundlagen in Kraft und Ausdauer vor allem im Sommer gelegt werden sollten, damit man dann während der Saison davon profitieren kann. Aber vor allem habe ich viel Beach-Volleyball gespielt, da dann doch die Volleyball-Sucht bei mir durchkommt.“

Du studierst in Berlin Informationsmanagement und -technik. Wie kann man Profi-Volleyball und Studium miteinander vereinbaren?
„Leider nicht sehr gut, wenn man nicht gerade Sport auf Lehramt oder BWL studiert. Gerade durch den Abstiegskampf im vergangenen Jahr musste ich ein paar Kurse mehr absagen, als ich es geplant hatte. Da ich mir einen relativ kleinen Studiengang ausgesucht habe (eine Unterart der Informatik), ist die Kurswahl leider nicht so flexibel wie in großen Studiengängen. Aber die Netzhoppers versuchen, mir genug Freiraum zu geben, um ein Studium neben dem Leben als Leistungssportler zu ermöglichen. Und man kommt am Ende in kleinen Schritten dem Abschluss näher – von Jahr zu Jahr, Kurs für Kurs.“

Es ist schon ein paar Jahre her, dass du zur Nationalmannschaft eingeladen worden bist. Ist das wieder ein Ziel für die kommende Saison?
„Natürlich würde ich mich darüber freuen. Aber mein Ziel ist es sowieso, jedes Jahr besser zu werden und so gut zu spielen, wie es mir möglich ist. Sollte dies dann für eine Einladung reichen, umso besser.“

„Wir brauchen viele Angriffe für die Abstimung, da muss man fit sein“

Euer langjährige Kapitän Manuel Rieke hat nach der abgelaufenen Saison seine Karriere beendet. Siehst du das als Chance oder glaubt du, dass der Verlust zu groß wird?
„Manu hat als Kapitän und unangefochtener erster Zuspieler schon über viele Jahre eine sehr wichtige Rolle gespielt. Jetzt können sich aber andere als Führungsspieler beweisen.  Die Mannschaft hat sich schon die letzten Jahre Schritt für Schritt verändert. Ich denke, Manu war nur der letzte Schritt hin zu einer neuen Generation Netzhoppers. Es wird spannend, wie sich diese in der harten Bundesliga-Volleyballwelt schlagen wird.“

Ihr habt mit Taylor Hammond einen neuen Zuspieler aus den USA verpflichtet. Was erhoffst du dir von deinem neuen Mitspieler?
„Einen sehr sympathischen, fleißigen und guten Mitspieler, der auch noch ein bisschen amerikanische Lockerheit mitbringt. Es wird eine harte Vorbereitung, mit den zwei neuen Zuspielern. Es werden viele Angriffe und viele Zuspiele zur Abstimmung gespielt werden müssen. Da muss man auch fit sein.“

Wie sehen die ersten Wochen der Saisonvorbereitung aus?
„Wir trainieren viel im athletischen Bereich mit unserem Athletikcoach Rainer Latzke und machen ein paar Laufeinheiten an den Bestenseer Seen. Mirko (Culic, Headcoach der Netzhoppers, d. Red.) macht mit uns dazu noch viel im Bereich der Grundtechnik, man muss sich erst einmal wieder an ‚Hallen‘-Technik gewöhnen. Auch das Kennenlernen der neuen Spieler steht im Vordergrund. Im September kommen die ersten Trainingsspiele, die das Ende des ersten Teils der Saisonvorbereitung einleiten werden und in denen wir uns endlich wieder austoben dürfen.“

Ihr startet mit einem Auswärtsspiel beim TSV Herrsching, im Anschluss gibt es das erste Heimspiel gegen den Aufsteiger TSG Solingen. Wie schätzt du die Gegner ein?
„Herrsching hat sich jedes Jahr mehr und mehr verstärkt, auch mit Nationalspielern und anderen Talenten. Außerdem haben sie eine der unangenehmsten Hallen, sehr klein und sehr laut. Also wird es ein sehr schwieriges Spiel werden, doch die letzte Begegnung konnten wir für uns entscheiden. Wie jeder weiß, ist unsere „Brandenburger Hölle“ auch keine angenehme Halle, also werden wir es Solingen sehr schwer machen, hier etwas Zählbares zu holen. Außerdem sind sie als Aufsteiger wohl der Underdog. Man hört kaum etwas über ihre Pläne oder den neuen Kader. Aber unterschätzen sollten wir niemanden.“

 

Foto: Paul Sprung ist weiterhin der Mann für den Mittelblock bei den Netzhoppers (Quelle: Gerold Rebsch – beachpics.de)

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