Ausgerechnet Mittelblocker Tim Broshog, der bis 2008 noch das Trikot der Brandenburger trug, hatte einen Bärenanteil daran, dass die Dienstreise zum Moerser SC erfolglos endete. Dabei startete die Mission, den Schwung aus dem ersten Saisonsieg gegen den TV Bühl mitzunehmen, vor 600 Zuschauern äußerst verheißungsvoll.
Besagten Schub konnten die NETZHOPPERS KW-Bestensee nämlich problemlos mit in den ersten Satz nehmen. Zwar hielten beide Mannschaften bis zur zweiten technischen Auszeit ihren Sideout und konnten sich demzufolge nicht entscheidend absetzen. Dann allerdings warfen die Brandenburger forsch ihre mannschaftliche Geschlossenheit in die Waagschale und gewannen den ersten Satz in der Fremde klar mit 25:17.
Die Euphorie dieses souveränen Satzgewinns ermöglichte einen starken Beginn der Männer um Kapitän Manuel Rieke, die sich zunehmend ein kleines Punktepolster erarbeiteten. Jäh gestoppt wurde diese Entwicklung ironischerweise durch Tim Broshog, der seine ehemaligen Kollegen nun durch eine Serie starker Aufschläge traktierte. Die resultierende Verunsicherung konnte bis zum Satzende nicht abgelegt werden und führte zum knappen Satzausgleich für den Moerser SC (24:26). Zu diesem Zeitpunkt wusste noch keiner, dass die Aufschlagserie Broshogs das Spiel tatsächlich zu Gunsten der Gastgeber gekippt hatte.
Der Versuch, die plötzliche Unsicherheit in den Sätzen 3 und 4 abzulegen, trug jeweils zu Satzbeginn Früchte, als man stark begann, um dann stark nachzulassen. Zwar war man den Thüringern kämpferisch ebenbürtig, zeigte aber ungewohnte Schwächen. Die jähe Wende im zweiten Durchgang hinterließ ihre Spuren in allen Elementen: Im Aufschlag agierte man drucklos, dem Angriffsspiel ging Durchsetzungsvermögen ab und dem Annahmeriegel fehlte die Sicherheit. Der Moerser SC verstand es, die Schwächen auszunutzen, entschied die Sätze 3 (21:25) sowie 4 (20:25) und damit auch das Spiel mit 3:1 für sich.
Trainer Mirko Culic zeigte sich nach 99 Minuten Spielzeit konsterniert über die Leistung seiner Mannschaft, bei der ihn vor allem eine „schlechte Annahme“ wurmte. Zwar habe man „im ersten Satz überlegen“ begonnen, dann aber „die Sicherheit verloren“ und „insgesamt ungeschickt“ agiert. Die „Adler“ aus Moers seien Alles in Allem das bessere Team gewesen und hätten den „schwachen Auftritt“ seines Teams folgerichtig verdient bestraft.
Schon am kommenden Sonntag haben die NETZHOPPERS mit einem Heimsieg gegen Aufsteiger VC Gotha die Chance, die Niederlage vergessen zu machen und letztlich die von Culic verlangten 4 Punkte aus den ersten 4 Spielen zu holen.
Paul Hofmann
Kommunikation NETZHOPPERS