Drei Tage vor dem Spiel lag die Stirn von Mirko Culic noch in Sorgenfalten. Er wusste nicht, wie seine Mannschaft die drei Tage Weihnachtspause verkraftet hat. Zudem konnte er aufgrund veränderter Personalien nicht einschätzen, welches Team evivo Düren aufbieten würde. Doch all seine Sorgen und Zweifel wurden in 73 Minuten beseitigt.
Gewohnt bescheiden betitelte Culic die Siegchancen seiner NETZHOPPERS KW‐Bestensee auf 40 zu 60 oder gar nur 30 zu 70. Er sprach davon, dass es für beide Teams ein enorm „wichtiges Spiel“ und Düren ein „mächtiger Gegner“ sei, wenn dort alle Spieler fit sind. Waren sie jedoch nicht. Hauptangreifer Christian Dünnes und Libero Fabian Kohl fehlten krankheitsbedingt.
NETZHOPPERS‐Coach Culic konnte hingegen auf alle seine Stammkräfte zurückgreifen, veränderte jedoch seine Anfangsformation. Zum ersten Mal in dieser Saison begann nicht Eduardo Nunes, sondern Stefan Köhler auf der Außen/Annahmeposition. Culic begründete diese Entscheidung damit, dass Stefan Köhler bereits gegen Generali Haching gut spielt habe und er es auf diese Weise anerkennen wollte. Der Erfolg gibt dem Trainer Recht.
Der erste Satz verlief bis zum 8:8 ausgeglichen. Danach gelang es den NETZHOPPERS, sich mit guten Aufschlägen und einer geschlossenen Mannschaftsleistung bis auf 21:15 abzusetzen. Doch wie so oft in dieser Saison wurde es noch mal spannend in dem sicher geglaubten Satz und Düren kam auf 19:21. heran. Culic reagierte und brachte Arvid Kinder am Satzende für Stefan Köhler. Ein gelungener Schachzug. Der Routinier gab die nötige Sicherheit und die Brandenburger siegten mit 25:22. Für Culic war dies sogar der Knackpunkt für das ganze Spiel: „Gerade als Düren anfing zu spielen und Hoffnung schöpfte, hat Arvid neue Impulse gesetzt. Er hat die Annahme stabilisiert und einen wichtigen Punkt gemacht. Düren war danach sehr verunsichert und wir haben gespürt, dass wir heute gewinnen können.“
Nach dem gewonnenen ersten Satz kamen die NETZHOPPERS erst richtig ins Rollen. Den zweiten Satz dominierten sie von Beginn an. Sie agierten konstant, leisteten sich kaum Fehler in Aufschlag und Angriff und waren Düren in allen Bereichen überlegen, so dass sie den Durchgang klar mit 25:19 für sich entschieden.
Danach folgte ein kleiner Dämpfer. Düren ging im dritten Satz mit 2:0 in Führung. Allerdings ließen sich die NETZHOPPERS davon nicht aus der Ruhe bringen. Den Zwei‐Punkte‐Rückstand hatten sie bereits zur ersten technischen Auszeit mit 8:5 in einen Drei‐Punkte‐Vorsprung verwandelt. Dieser Zwischenspurt der Brandenburger raubte Düren die letzte Hoffnung. Anschließend zeigten die NETZHOPPERS, dass sie ihre zu Saisonbeginn wechselnden Leistungen gefestigt haben und brachten den Satz souverän mit 25:16 nach Hause.
Kein Wunder, dass die Spieler von evivo Düren am Ende kollektiv die Köpfe hingen ließen. Doch es war nicht allein der Ausfall von zwei wichtigen Stammkräften, der Düren zu schaffen machte. Vielmehr waren es die Aktiven, die ihre Leistung nicht abrufen konnten und anschließend vom „schlechtesten Saisonspiel“ sprachen.
Auf Seiten der NETZHOPPERS war es wichtig zu sehen, dass sie diese große Chance nutzten und die angeschlagenen Dürener zu Fall brachten.
Mirko Culic war anschließend voll des Lobes für die starke Leistung seines Teams: „Dieser Punktgewinn war sehr wichtig für uns. Ich hoffe, das Spiel war ein Wendepunkt für uns. Unsere Einstellung stimmte, wir haben gebissen und sind wie ein eingespieltes Team aufgetreten. Nach dem ersten Satz war Düren verunsichert und wir nicht mehr zu stoppen. Wir haben gespürt, dass wir gut drauf sind und haben das Spiel selbstbewusst zu Ende gebracht. Nun können wir alle die Silvesterstimmung und die zwei freien Tage genießen.“
Besser hätte das Jahr nicht enden können…