Nach sieben Monaten ohne ein Pflichtspiel in der Volleyball-Bundesliga, die vergangene Saison wurde Anfang März wegen des Coronavirus abgebrochen, sind die Netzhoppers KW-Bestensee am Samstagabend wieder in der Liga gefordert. Um 18 Uhr (live im Internet bei sporttotal.tv) empfängt die Mannschaft vom neuen Coach Christoph Achten den Deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen in der Bestenseer Landkost-Arena. Diese Partie sollte ursprünglich am Bodensee ausgetragen werden, da die Heimhalle des VfB, die ZF-Arena, wegen Baumängel vor zwei Wochen komplett geschlossen wurde. Aus diesem Grund haben sich beide Mannschaften auf ein Tausch des Heimrechts geeinigt. Da alle Sportvereine sehr strenge gesundheitliche Coronavirus-Auflagen erfüllen müssen, dürfen nur 200 Zuschauer in der Landkost-Arena das Match sehen.
„Wir freuen uns, dass wir nach sieben Monaten ohne eine Pflichtspiel wieder um Punkte kämpfen können“, sagt Achten, „wir hatten eine gute Vorbereitung mit Höhen und Tiefen. Das ist aber ganz normal nach so einer langen Zeit ohne Volleyball. Ich denke, wir haben eine gute Mannschaft in dieser Saison am Start. Wir haben jedenfalls alle echt viel Bock auf die Begegnung gegen Friedrichshafen und werden sehr viel dafür tun, um den großen Favoriten zu ärgern. Wir spielen ganz klar auf Sieg“, kündigt der Belgier an. Einige Akteure der Netzhoppers, die in der vergangenen Spielzeit schon im Trikot der Dahmeländer aufliefen, dürften noch sehr gerne an das letzte Duell gegen den 13-fachen Deutschen Meister zurückdenken.
Am 5. Februar diesen Jahres konnten die Brandenburger in der ZF-Arena einen 3:1-Erfolg beim haushohen Favoriten einfahren. Dieser Erfolg war auch der erste in der Bundesligageschichte der Netzhoppers. „Ich denke, der VfB wird alles dafür tun, um nicht erneut eine Niederlage gegen uns zu kassieren“, ist sich Achten im Vorfeld des Spiels sicher.
Die Gäste vom Bodensee konnten jedoch deutlich weniger Testspiele als die Netzhoppers bestreiten, da ihnen keine Halle in Friedrichshafen zur Verfügung stand. Das letzte Testmatch konnten die Süddeutschen am 9. Oktober bei Ligakonkurrent WWK Volleys Herrsching mit 3:1-Sätzen gewinnen. In der Sommerpause hat sich das Personalkarussell beim Team von Chefcoach Michael Warm ordentlich gedreht.
Nicht mehr beim VfB sind Nikola Gjorgiev (Inegöl Belediyespor), Jakob Günthör (United Volleys Frankfurt, Jakub Janouch (VK Lvi Prag), Tomáš Kriško (VK Dukla Liberec), Daniel Malescha (United Volleys Frankfurt), Anton Menner (Helios Grizzlys Giesen) und Thilo Späth (Geschäftsführer). Neu dafür bei der Mannschaft aus Baden-Württemberg sind Ben-Simon Bonin (Volley Young Stars Friedrichshafen), David Fiel Rodriguez (Tourcoing Lille Métropole Volley-Ball), Lukas Maase (SWD Powervolleys Düren), Nicolas Maréchal (Asseco Resovia Rzeszów), Arno Van de Velde (Arago de Sète), Dejan Vincic (Czarni Radom) und Linus Weber (Powervolleys Mailand).
VfB-Außenangreifer Martti Juhkami, der wie Netzhoppers-Akteur Karli Allik aus Estland stammt, freut sich ebenfalls auf den Saisonstart bei den Netzhoppers: „Auch wenn wir noch keine Halle haben, unter nicht optimalen Bedingungen trainieren konnten und viele Testspiele ausgefallen sind, kann diese Saison ja trotzdem eine gute werden. Deshalb wäre eine Erfolg in Bestensee unheimlich wichtig.“ Wie die Netzhoppers gegen die Süddeutschen beginnen werden, wird Achten erst eine Stunde vor Spielbeginn bekanntgeben: „Wir haben 13 Spieler im Kader, von denen jeder gegen den VfB anfangen kann.“