Die Netzhoppers sind für den 280-fachen Nationalspieler die wohl letzte Station in seiner beeindruckender Vita.
Kracher auf dem Transfermarkt
Mit einem Kracher auf dem Transfermarkt gehen die Netzhoppers in das bevorstehende Jubiläums-Wochenende. Der 260-fache Nationalspieler Björn Andrae wird künftig bei den Brandenburgern die Volleybälle über das Netz schmettern. Damit kehrt der 35-Jährige zurück in seine Heimatregion, denn in Berlin erlernte der Außenangreifer das Volleyballspielen. Beim damaligen SCC Berlin (heute BR Volleys) startete er 1993 seine Karriere, im Laufe der Jahre sammelte er Titel und Erfahrungen im Ausland (Andrae spielte zwölf Jahre in Italien, Polen und Russland) wie kaum ein zweiter deutscher Profi-Volleyballer. In der Nationalmannschaft trug er 280 Mal das Auswahl-Trikot, in den Jahren 2008 in Peking (Platz 9) und als Kapitän 2012 in London (Platz 5) lief er für das Team bei den Olympischen Spielen auf.
„Vor zwei Jahren habe ich mich entschieden, meine internationale Karriere aufs Eis zu legen. Es war Zeit, wieder in Richtung Heimat zurückzukommen. Mit den Netzhoppers war ich regelmäßig im Gespräch. Am Anfang haben wir noch gefeixt und darüber gelacht, jetzt hat es tatsächlich geklappt“, erzählt Andrae. Im Vorjahr spielte der Zwei-Meter-Mann noch beim VFB Friedrichshafen und holte mit dem Klub vom Bodensee den Vize-Meistertitel. Jetzt will er bei den Netzhoppers seine Stärken einbringen. „Wir haben eine junge Mannschaft, das schadet ein erfahrener Spieler nicht“, sagt Andrae, „für einige Spieler ist die erste Liga Neuland. Da will ich helfen, Professionalität reinzubringen und sie auf den richtigen Weg zu bringen.“
2015 haute er noch den Netzhoppers seine Aufschläge um die Ohren
Doch natürlich wird er auch spielerisch eine absolute Bereicherung für das Team von Trainer Mirko Culic. „Ich kann mich noch an das Spiel gegen Friedrichshafen in der letzten Saison erinnern. Da hat uns Björn sieben, acht Aufschläge am Stück um die Ohren gehauen. Es ist natürlich schön, dass so ein Spieler jetzt in unseren Reihen steht“, berichtet Culic. Diese Schlaggewalt dürfen die Fans der Netzhoppers nun in den Spielen in der Landkost-Arena Bestensee erleben, erstmals beim Heimspiel am 29. Oktober gegen Aufsteiger Solingen.
Darauf freut sich der Mann mit der Trikotnummer 8 schon unheimlich, zumal Andrae „ein Familienmensch“ ist und seine Familie nun viel öfter um sich haben wird als jemals zuvor. „Hier will ich alt werden. Ich werde bei den Netzhoppers wohl meine Karriere beenden. Wann genau, werde ich von Saison zu Saison entscheiden.“ Doch zuvor will er mit den Netzhoppers noch erfolgreich in der Bundesliga sein. „Auch wenn ich von meinen ersten Eindrücken der Mannschaft positiv überrascht sind, müssen wir uns als Team noch besser organisieren. Ich bin mir aber sicher, dass das Schritt für Schritt klappen wird“, so Andrae.