Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee hat seine Heimpartie am späten Sonntagnachmittag in der Landkost-Arena gegen den Tabellenvierten Hypo Tirol AlpenVolleys Haching überraschend mit 3:2-Sätzen (25:23, 25:13, 17:25, 23:25, 15:8) gewonnen. Es war der erste Sieg im sechsten Aufeinandertreffen gegen die Mannschaft aus dem österreichischen Innsbruck. Durch den achten Saisonerfolg verbesserten sich die Dahmeländer auf den siebten Tabellenrang (26 Punkte). Zwei Zähler hinter den Netzhoppers rangiert Lüneburg auf dem achten Platz. Da der Vorsprung auf Rang neun – auf dem derzeit der TV Rottenburg liegt – sechs Punkte beträgt, dürften den Netzhoppers nach zwei verpassten Play-off-Teilnahmen in Folge diese in dieser Spielzeit nicht mehr zu nehmen sein, da dem Team aus den verbleibenden zwei Saisonpartien nur ein Punkt reichen würde, um wenigstens den achten Platz zu belegen.
Doch daran denkt Netzhoppers-Coach Mirko Culic, der nach der Saison ins Management des Vereins wechseln wird, überhaupt noch nicht. „Auch in den verbleibenden zwei Partien werden wir alles geben, um das Maximale zu erreichen“, kündigt er an. Richtig gute Laune hatte er nach dem Erfolg gegen die AlpenVolleys. „Meiner Mannschaft liegt es mehr, wenn sie nicht als Favorit in die Partie gehen muss. Das hat sie schon bei den Siegen in Frankfurt und in eigener Halle gegen Düren und Lüneburg eindrucksvoll gezeigt. Bei den unnötigen Niederlagen in Giesen und in Eltmann waren wir im Vorfeld der Favorit, das liegt uns nicht so. Ich muss heute meinen Jungs ein ganz dickes Kompliment aussprechen, die den eigenen Fans ein starkes Volleyballspiel geboten haben. So kann es weitergehen“, sagt Culic.
Vor 513 Zuschauern in der Landkost-Arena sorgte er bei der Aufstellung für eine kleine Überraschung, denn er ließ Stammspieler Theo Timmermann auf der Bank und schenkte Jan Jalowietzki das Vertrauen. Eine Maßnahme, die durchaus Früchte trug, denn Jalowietzki zeigte gegen die Tiroler eine top Leistung. Insgesamt gelangen dem gebürtigen Friedrichshafener elf Punkte. „Jan hat seine Nominierung durchaus gerechtfertigt“, lobt der Trainer seinen Spieler. Mit einer 4:1-Führung erwischten die Brandenburger einen optimalen Start ins Match. Die Gäste steckten ihrerseits aber nicht auf und gingen selbst mit 12:11 in Front. In der Schlussphase entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Nachdem die Netzhoppers sich beim 14:13 die Führung zurückerobert hatten, gaben sie sie bis zum Schluss auch nicht mehr her – 25:23 (28 Minuten).
Im zweiten Abschnitt zeigten die Hausherren wohl ihren besten Durchgang in der gesamten Saison. Nach nur 21 Minuten hatten sie beim klaren 25:13 Satz zwei in Sack und Tüten. „Dieser Abschnitt war einfach der Wahnsinn“, gab Culic zu. Leider konnte seine Mannschaft den Schwung der ersten beiden Abschnitte nicht in den dritten übertragen. Die AlpenVolleys waren endlich im Match drin und konnten beim 25:17 ihren ersten Satz erfolgreich beenden. „Wir schaffen es derzeit noch nicht, unser Niveau über alle Sätze zu halten. Daran müssen wir zukünftig noch arbeiten“, weiß Culic.
Auch der vierte Satz ging mit 25:23 an die Österreicher. Im alles entscheidenden Tie-Break waren die Netzhoppers wieder hellwach. Durch konzentrierte Abschlussaktionen lagen die Dahmeländer schnell mit 8:2 vorn. Auch nach dem Seitenwechsel agierten sie konzentriert weiter und konnten beim 15:8 ihren zweiten Entscheidungssatz in dieser Spielzeit erfolgreich beenden. Nicht so gute Laune hatte der österreichische Nationalspieler Niklas Kronthaler auf der Pressekonferenz im VIP-Raum der Netzhoppers nach der Begegnung. „Wir wollten schon mit drei Zählern im Gepäck die Heimreise antreten. Die Netzhoppers haben uns das Leben echt schwer gemacht und unterm Strich das Match auch verdient gewonnen. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, die die Netzhoppers eiskalt ausgenutzt haben. In den Play-offs müssen wir uns deutlich steigern, um nicht vorzeitig aus dem Wettbewerb auszuscheiden“, sagt der 25-jährige Außenangreifer der Alpen-Volleys.
Netzhoppers-Zuspieler Luke Herr, der wie bereits in den vergangenen Saisonpartien erstklassig aufschlug, war zufrieden mit dem Spiel gegen die Tiroler: „Wir haben das Spiel über lange Zeit im Griff gehabt. Wir müssen es nur noch schaffen, solch eine Leistung auch gegen schwächere Gegner aus der Liga abzurufen. Wer weiß, wo wir in der Tabelle stehen würden, hätten wir nicht schon zu viele Punkte in dieser Serie viel zu leichtfertig verschenkt.“ Wertvollste Spieler der Partie wurden Dirk Westphal (Gold) und bei den Gästen Jerome Clere (Silber).
Bilder bei Dagmar Jaschen und Wolfgang Purann.
|