Medieninformation | Volleyball Bundesliga | 12.03.2020
Die Volleyball Bundesliga (VBL) reagiert auf die sich rasant verändernde Situation rund um die Vorkehrungen zur Eindämmung des Coronavirus. Nach intensivem Austausch mit allen Bundesligisten traf der VBL-Vorstand am Donnerstagabend die Entscheidung, die Spielzeit der 1. Bundesliga der Frauen und Männer mit sofortiger Wirkung abzubrechen.
Der Ball ruht: Die Volleyball Bundesliga beendet ihre Saison vorzeitig. (Foto: Conny Kurth)
Die sofortige Beendigung der Spielzeit bedeutet auch, dass es in der Saison 2019/20 keinen Deutschen Volleyball-Meister bei den Frauen und Männern geben wird. Zudem entschied der Vorstand, dass es aufgrund der außergewöhnlichen Situation keine Regelabsteiger aus der 1. Bundesliga geben wird. Über die finale Rangfolge in der Tabelle und die damit verbundene Vergabe der Startplätze im Europapokal wird eine Regelung entscheiden, die nun gemeinsam mit dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) für alle Ligen erarbeitet wird.
Bereits am Donnerstagmittag hatte die VBL entschieden, in dieser Saison keine Spiele in der 2. Bundesliga mehr auszutragen. Für die weiteren Ligen hatten der DVV und die Landesverbände ebenfalls ein vorzeitiges Ende der Spielzeit beschlossen.
Am Ende gab die unsichere Lage aufgrund der zunehmenden Einschränkungen durch das Coronavirus den Ausschlag, zum ersten Mal in der VBL-Historie eine Saison nicht zu Ende zu spielen. Durch den sofortigen Abbruch werden zusätzliche Reisen und damit verbundene erhöhte Risiken der Ansteckung im Sinne der Gesundheit der Spielerinnen und Spieler vermieden.
Der straffe Zeitplan des Volleyball-Weltverbandes (FIVB), der ab dem 19. Mai weiterhin Spiele in der Volleyball Nations League (VNL) vorsieht, macht eine Verschiebung der ausstehenden Spiele unter dem Gesichtspunkt einer verlässlichen Planbarkeit unmöglich.
Zudem haben einige ausländische Spieler bereits darum gebeten, in ihre Heimatländer zurückkehren zu dürfen, solange Reisen aus Deutschland dorthin noch möglich sind.
Ein dritter Punkt war – wie bei der Absage der Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) – die Frage der Wirtschaftlichkeit. Durch den Ausschluss der Fans verlieren die Vereine mit den Zuschauereinnahmen eine wichtige Einnahmequelle, auf der Gegenseite wären unter anderem Hallenmiete und Reisekosten für Geisterspiele angefallen.
Michael Evers, Präsident Volleyball Bundesliga: „Ich bedanke mich bei den Vereinen der Volleyball Bundesliga für die konstruktiven Gespräche und die schnellen Beschlussfassungen. Wir haben heute gezeigt, dass wir flexibel auf neue Situationen reagieren können und dies auch tun. In Zeiten der Unsicherheit ist es wichtig, Einheit zu zeigen und auch eigene Interessen dem Wohl der Gemeinschaft unterzuordnen – das haben alle Beteiligten vorbildlich getan.“
Klaus-Peter Jung, Geschäftsführer Volleyball Bundesliga: „Der Abbruch der Saison trifft viele Vereine hart, weil besonders die Playoffs die Phase der Saison sind, in der erwartungsgemäß die meisten Zuschauereinnahmen generiert werden. Die Volleyball Bundesliga wird sich auf politischer Ebene dafür einsetzen, dass ihre Teams – die alle Wirtschaftsunternehmen sind – Chancen auf Ausgleichszahlungen erhalten, wie sie in anderen Wirtschaftszweigen möglich oder angedacht sind.“