Die Netzhoppers KW-Bestensee mussten reagieren. Wegen des derzeit verletzungsbedingten Ausfalls von Kapitän und Zuspieler Byron Keturakis hatte der Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee wenige Stunden vor dem Heimspiel am Samstag gegen SWD Powervolleys Düren mit Kamil Droszynski einen weiteren Zuspieler unter Vertrag genommen. „Adrian Klooss ist mit seinen jungen Jahren noch nicht komplett in der Lage, sein Niveau über drei Sätze konstant hoch zu halten. Das hat man beim Match in Herrsching gesehen, in dem Adi sich in den letzten beiden Durchgängen noch zu viele Hoch und Tiefs geleistet hat. Das war der Grund, warum wir uns kurzfristig noch für einen dritten Zuspieler im Team entschieden haben, der zusammen mit Klooss dafür sorgen soll, dass Byron bis zum Pokalfinale wieder vollständig genesen ist“, sagte Netzhoppers-Coach Christophe Achten.
Beim DVV-Endspiel am 28. Februar in der Mannheimer SAP-Arena gegen United Volleys Frankfurt am Main (ab 17 Uhr live im Fernsehen auf Sport1) ist nämlich Neuzugang Kamil Droszynski nicht spielberechtigt, da er zum Zeitpunkt des Halbfinales gegen Herrsching noch nicht beim Dahmeland-Team unter Vertrag stand. „Deshalb ist es umso wichtiger, Byron zu schonen, damit er uns im Finale wieder helfen kann, den Pokalsieg zu holen“, weiß der belgische Trainer der Brandenburger. „Natürlich war es auch nicht einfach, einen neuen Zuspieler, der zuvor nur eine Trainingseinheit mit der Mannschaft absolvierte, in der wichtigen Partie gegen Düren einzusetzen. Ich habe das Potenzial von Kamil erkannt, der für uns noch sehr wichtig werden kann, wenn Byron noch weitere Partien in der Liga nicht zur Verfügung stehen sollte“, äußert sich Achten zu seinem neuen Spieler in der Mannschaft. Zum Debüt gegen Düren setzte es eine 0:3-Niederlage. „Ich denke, mein Einstand im Netzhoppers-Trikot war ganz in Ordnung. Natürlich muss ich erst die Laufwege meiner neuen Mitspieler kennenlernen. Ich freue mich jetzt erst einmal, dass ich für die Netzhoppers spielen kann, und werde in den kommenden Partien alles dafür geben, dass wir auch wieder zusammen Erfolge einfahren werden“, so der 24-jährige Droszynski nach seiner ersten Begegnung in der deutschen Volleyball-Bundesliga.
Der dritte Zuspieler der Netzhoppers KW-Bestensee wurde am 28. Januar 1997 im polnischen Ciechocinek geboren. Seine Karriere im Männerbereich startete er 2013 bei Transfer Bydgoszcz in seinem Heimatland. Nach drei Jahren bei Transfer wechselte er nach Belgien, um bei VC Lindemans Asse-Lennik einen Vertrag zu unterzeichnen. Nach nur einer Spielzeit in der Liga A Heren schloss sich der Zuspieler Czarni Radom in Polen an, wo auch schon Netzhoppers-Routinier Dirk Westphal von 2013 bis 2015 seine Brötchen verdiente. Von 2018 bis 2020 spielte Droszynski bei Skra Bełchatów. Seit der Saison 2020/21 stand er bei Indykpol AZS Olsztyn unter Vertrag. In der polnischen PlusLiga absolvierte der 1,90 Meter große Volleyballer für AZS in dieser Serie 17 Partien, bevor er nun zu den Netzhoppers wechselte. „Ich habe nicht mehr das Vertrauen meines Trainers in Olsztyn gespürt. Als mir mein Manager vom Interesse der Netzhoppers erzählte, musste ich nicht wirklich lange überlegen. Außerdem reizt es mich sehr, Erfahrungen in der Bundesliga zu sammeln“, sagt der 86 Kilo schwere Pole.
Für sein Heimatland fuhr er schon einige Titel ein. Am 12. April 2015 gewann die polnische U19- Volleyballnationalmannschaft der Männer mit Kamil Droszynski im Team den Titel des U19-Europameisters. Polen besiegte Italiens U19 im Finale mit 3:1 Sätzen. Droszynski wurde zum besten Zuspieler des Turniers gekürt. Er nahm auch mit der polnischen U19-Nationalmannschaft am Europäischen Olympischen Jugendfest teil – am 1. August 2015 erreichte er die Goldmedaille (3:0-Finalsieg gegen Bulgarien). Am 23. August die Krönung im Jahr 2015: der U19-WM-Sieg durch das 3:2 im Endspiel gegen Argentinien.