Die Netzhoppers wehren mehrere Matchbälle ab und entscheiden Fünfsatzkrimi beim CV Mitteldeutschland dank Krause und Ehlers für sich.
Wieder mal im Tiebreak
Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ist den Netzhoppers KW-Bestensee ein erster wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Volleyball Bundesliga gelungen: Beim direkten Tabellennachbarn CV Mitteldeutschland gewannen die Brandenburger am Sonnabend mit 3:2 (15:25, 25:23, 25:19, 14:25, 18:16) und stehen jetzt mit nunmehr zwölf Punkten auf Rang neun der Tabelle. Die 923 Zuschauer in der Spergauer Jahrhunderthalle sahen einmal mehr ein Fünfsatzspiel beider Teams – allein vier der letzten fünf Spiele, in denen der CVM die Netzhoppers empfing, gingen über die volle Distanz.
Fast zwei Stunden dauerte diese Partie und bis kurz vor Schluss sah es so aus, als würden die Netzhoppers als Verlierer vom Spielfeld gehen. Mit 9:12 lagen sie im entscheidenden Tiebreak bereits zurück, bis auf 13:14 kamen sie wieder heran – und dann kam Außenangreifer Sebastian Krause, der dem enormen Druck standhielt und sein Team mit einem Ass wieder ins Spiel zurückholte.
„In den entscheidenden Situationen haben wir funktioniert“
In der dramatischen Schlussphase mit spektakulären Abwehraktionen auf beiden Seiten hatten die Netzhoppers die besseren Nerven, wehrten weitere Matchbälle ab, ehe schließlich Theo Timmermann und Paul Sprung mit einem Doppelblock den ersten Auswärtserfolg in dieser Saison besiegelten – die Ersatzspieler stürmten aufs Spielfeld, im mit rund 100 Netzhoppers-Fans gefüllten Gästeblock um Geschäftsführer Arvid Kinder und Vereinspräsident Hans-Jochen Rodner fand man auch kein Halten mehr.
„In den entscheidenden Situationen haben wir gut funktioniert – die Annahme war dann stabil, Basti Krause hat mit seinem Ass gezeigt, dass wir die Nerven bewahren können“, so Netzhoppers-Trainer Mirko Culic. Wie wichtig dieses Spiel für ihn war, zeigte schon die Vorbereitung auf das Ost-Derby der Liga. Bereits für den Freitagnachmittag setzte er die Abfahrt ins nur etwa 200 Kilometer entfernte Spergau an – in sportlich weniger brisanten Zeiten wurde die kurze Strecke sonst am Spieltag selbst gefahren. Doch Culic sah den Vorteil, noch am Samstagvormittag in der Spielhalle trainieren zu lassen.
Jetzt kommt Lüneburg in die Landkost-Arena
Im ersten Satz allerdings sah man davon noch nichts, die Netzhoppers wurden von einem starken Gegner fast überrollt. Culic reagierte und brachte auf der Diagonalposition Nils Ehlers für Matthias Böhme – und bewies damit ein gutes Händchen, denn Ehlers zeigte eine starke Partie und erzielte insgesamt 30 Punkte. „Die Einwechslungen haben heute Wirkung gezeigt, wir haben als Mannschaft aber insgesamt stark agiert“, berichtet Culic, „dass wir dieses Spiel nach dem schlechten ersten Satz noch drehen, zeigt die große Moral dieser Mannschaft.“
Mit dem Sieg im Kellerduell verbesserten die Netzhoppers ihre Chancen im Abstiegskampf enorm, wenngleich Culic warnte: „Wir sind noch lange nicht durch. Aber wenn wir unsere Leistung in den nächsten Spielen abrufen, haben wir gute Chancen.“ Die nächste kommt schon am Mittwoch: Dann empfangen die Netzhoppers um 19.30 Uhr den Tabellenfünften SVG Lüneburg in der Bestenseer Landkost-Arena. Tickets für die Partie gibt es ab acht Euro (ermäßigt ab fünf Euro) an vielen Vorverkaufsstellen, hier online im Shop oder an der Abendkasse.
Foto: Nils Ehlers (#15) avancierte mit 30 Punkten zum Matchwinner der Partie beim CV Mitteldeutschland (Quelle: Gerold Rebsch – www.beachpics.de)