Immer, wenn es dann doch mal ernster wurde, zog der Goliath der DVL an und davon: 3:0 siegte der VfB Friedrichshafen wie im Vorbeigehen gegen die NETZHOPPERS KW-Bestensee. Währenddessen war die Landkost-Arena in 71 Minuten Spielzeit letztlich nur für eine Sensation gut: die Spielstärke der Gäste.
Während der VfB in Bestbesetzung antrat, war NETZHOPPERS-Coach Culic vor 600 Zuschauern für ein paar Überraschungen zu haben: Den erkrankten Kapitän Manuel Rieke ersetzte Santino Rost, Paul Sprung begann neben Gavra Meduric im Mittelblock und Ersatz-Spielführer Arvid Kinder sollte mit Eduardo Nunes über die Außenposition für die nötigen Punkte sorgen.
Auf die Frage, wie resolut der amtierende Meister die Auswärtsaufgabe in Bestensee zu bewältigen gedachte, geizten die Männer vom Bodensee nur anfangs mit Antworten: Auf das Spiel der Hausherren, die in Block und Feldabwehr keine einfachen Punkte zuließen, stellten sie sich erst nach zwischenzeitlichem 4-Punkte-Rückstand ein. In Folge dessen agierten die Häfler erwartet dominant und schnürten den ersten Satz überlegen zu (16:25).
Außenangreifer Christian Fromm wie ein fleischgewordener Mähdrescher, Mittelblocker Joao José mit Armzug im Tempo eines ICE oder Libero Nikola Rosic mit schier unglaublicher Sicherheit in seinen Aktionen: Die Koryphäen im Dress des Rekordmeisters ließen auch im zweiten Durchgang ihre Muskeln spielen und sparten nicht mit Kabinettstückchen.
Dem gebotenen Druck im Aufschlag, um dem VfB das Angriffsspiel zu erschweren, zollten die Dahmeländer wiederholt mit Fehlaufschlägen Tribut. Die Häfler hingegen imponierten besonders mit ihren Aufschlägen und verschafften der NETZHOPPERS-Annahme so Schwerstarbeit. Nicht verwunderlich also, dass sich die Mannen von Trainerfuchs Moculescu ohne große Mühen die 2:0-Satzführung sicherten (15:25).
Doch die NETZHOPPERS betrieben aktive Rehabilitation. „Aufschlagmonster“ Matze Böhme, Stefan Köhler sowie der spätere MVP Eduardo Nunes im Angriff und eine aggressive Feldabwehr hielten die Culic-Truppe im Spiel, bevor Friedrichshafen seinem Ruf als Über-Team der Liga beikam und in der entscheidenden Phase dann voll zur Stelle war: Auch den letzten Satz verbuchten die Häfler mit 25:27 denkbar knapp auf ihrer Habenseite.
Mit dem knappen dritten Satz, in dem vor allem der „Kampfgeist stimmte“, zeigte sich Trainer Mirko Culic im Anschluss zwar durchaus zufrieden, zog insgesamt allerdings kein positives Fazit: „Wir haben Friedrichshafen heute leider einen angenehmen Abend ermöglicht. Um diese Mannschaft in Bedrängnis bringen zu können, verbieten sich so viele einfache Fehler. Gerade in der Feldabwehr hätten wir da in den ersten beiden Sätzen häufiger zufassen müssen.“
Paul Hofmann
Kommunikation NETZHOPPERS
Vielen Dank für die Bilder von Dagmar Jaschen und Gerlinde Irmscher.