„Auf Augenhöhe“ – Diese Formulierung wird allzu oft überstrapaziert. Doch zur Beschreibung des Duells der NETZHOPPERS KW‐Bestensee gegen den TV Rottenburg kann man sie ohne schlechtes Gewissen benutzen, denn beide Teams bewegen sich seit letzter Saison im Gleichschritt.
Vor einem Jahr war es das Duell des Vierten gegen den Dritten und beide Mannschaften beendeten die Saison auf dem fünften Platz. Nun trifft man sich im Tabellenkeller wieder. Die NETZHOPPERS auf dem 10. Platz und Rottenburg gar mit der Roten Laterne. Kurios ist zudem, dass beide Teams ihre ersten fünf Saisonspiele gegen die gleichen Gegner bestritten haben und gegen diese jeweils sechs Sätze gewannen. Der Unterschied ist nur, dass für die Brandenburger dabei ein Sieg heraussprang. Rottenburg wartet noch auf den ersten Erfolg. Schuld daran, scheinen die Nerven zu sein. Gegen Bühl und Moers verspielten sie jeweils eine 2:0‐Satzführung.
Aufgrund der Tabellensituation erwartet NETZHOPPERS‐Trainer Mirko Culic keinen Leckerbissen, sondern ein Psycho‐Duell: „Der Druck, der auf beiden Teams lastet ist sehr groß. Wer damit besser umgehen kann, hat die besseren Chancen.“ Culic stellt jedoch auch klar, dass die Tabelle nicht das Leistungsvermögen beider Teams darstellt: „Beide Mannschaften spielen ordentlich, haben Potential, aber punkten nicht. Die Ergebnisse sind schlechter als die Spiele. Wir müssen den Fokus auf unsere Stärken legen und sachlich sein, dann haben wir gute Chancen gegen einen eingespielten und athletisch starken Gegner.“
Den entscheidenden Schub für den Sieg erhofft sich Culic von der Rückkehr von Libero Sebastian Prüsener: „Prüsi ist ein Mann für diese Situationen. Er ist stark im Kopf, genießt den Wettkampf, ist heiß und kann uns sofort helfen.“
Hoffnung gibt zudem die Statistik des direkten Vergleichs. In sechs Bundesligaduellen gingen die NETZHOPPERS fünfmal als Sieger vom Parkett. Am Sonntag ab 16 Uhr in der Landkost‐Arena Bestensee wollen sie diese Statistik weiter aufbessern.