Kurz vor dem Start in der Volleyball Bundesliga müssen die Netzhoppers SolWo Königspark KW einen herben Rückschlag in der Kaderplanung hinnehmen. Der ehemalige Nationalspieler Dirk Westphal (30) wechselt von den Brandenburgern zu Shahrdari Tabriz in den Iran und zog damit eine Option in der Vereinbarung, die er mit den Netzhoppers hatte. „Der Zeitpunkt ist für uns natürlich sehr unglücklich, Dirk hat aber die ganze Zeit mit offenen Karten gespielt. Wir wussten, dass er jederzeit bei einem besseren Angebot ins Ausland wechseln kann. Wir hätten nur gewinnen können, wenn er doch für uns aufgelaufen wäre“, so Mirko Culic, Trainer der Netzhoppers.
Finanziell konnten die Netzhoppers nicht mithalten
Und das sah zwischenzeitlich ziemlich gut aus: Westphal absolvierte einen Großteil der Vorbereitung mit dem Team, bis das verlockende Angebot kam. „Ich habe lange abgewogen, über Tag und Nacht wurde es letztlich sehr konkret. Für einen Spieler in meinem Alter ist es eine tolle Möglichkeit, in einem Land Volleyball zu spielen, das ich noch nicht kenne. Ich war sehr hungrig auf dieses Abenteuer“, so Westphal. Letztlich konnten die Netzhoppers finanziell nicht mithalten bei dem Vertragsangebot aus dem Iran, wo Volleyball Nationalsport ist. „Da verdienen ausländische Volleyballer das Vier- bis Fünffache von dem, was hierzulande im Durchschnitt gezahlt wird“, so Arvid Kinder, Geschäftsführer der Netzhoppers.
Aber Westphal fiel der Abschied schwer. „Ich hatte schon den Eindruck, dass die Leute hier traurig waren, als ich meinen Abschied bekannt gegeben habe – das ist auf der eine Seite ein schönes Gefühl, aber ich bin auch sehr traurig, weil ich die Hoffnungen nicht erfüllen kann, die ich vielleicht geweckt habe“, so Westphal. Ein spielerischer Gewinn wäre der 70-fache Nationalspieler in jedem Fall geworden, jetzt müssen sich die Netzhoppers SolWo Königspark KW nach Alternativen umschauen, um nicht mit nur zehn Spielern in eine anstrengende Saison zu gehen.
Bundesligist will Gespräch mit Sponsoren suchen, um Ersatz zu verpflichten
„Zu einem Zeitpunkt wie jetzt, wo viele Spieler schon Verträge haben, wird es schwer, einen guten Ersatz zu finden. Einen Spieler wie Dirk kann man nicht eins zu eins ersetzen. Aber wir wollen versuchen, uns Qualität in den Kader zu holen“, so Arvid Kinder. Der Geschäftsführer schließt auch nicht aus, mit den Sponsoren des Bundesligisten das Gespräch zu suchen, um mit weiteren Mitteln den Kader zu verstärken.
Bis dahin müssen sich die Netzhoppers mit der Einschätzung von Westphal abfinden, der der Mannschaft dennoch einiges zutraut in der kommenden Saison: „Ich denke die Jungs sind gut gerüstet und haben mit Björn Andrae einen sehr erfahrenen Spieler, der da viele Impulse setzen kann. Ich denke wir können einiges erwarten von den Netzhoppers in diesem Jahr“, so Westphal.
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