Zum letzten Spiel in diesem Jahr musste Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee noch einmal richtig weit reisen. Am Samstag bestreiten die Dahmeländer eine Begegnung in der 622 Kilometer entfernten Nikolaushalle, in der um 19 Uhr die Begegnung gegen WWK Volleys Herrsching durch Schiedsrichter Tobias Kilger aus Erding (Bayern) angepfiffen wird. Fast genau vor einem Jahr, nämlich am 22. Dezember 2018, waren die Netzhoppers das letzte Mal in Herrsching zu Gast.
An die 1:3-Niederlage vor zwölf Monaten erinnert sich Coach Mirko Culic noch ganz genau. „Wir haben fast in allen vier Sätzen mit den Hausherren auf Augenhöhe agiert. Nur im zweiten Durchgang, den wir 17:25 abgegeben mussten, hatten wir zu viele Eigenfehler, die uns diesen Abschnitt gekostet hatten“, weiß der Netzhoppers-Coach, der in der vergangenen Trainingswoche richtig viel zu tun hatte, um die unnötige 2:3-Heimniederlage gegen den TV Rottenburg aus den Köpfen seiner Jungs zu bekommen.
„Ich habe viele Einzelgespräche geführt, um meine Jungs wieder auf zu bauen. Sie haben ja gegen Rottenburg nicht schlecht gespielt, es nur nicht geschafft, teilweise klare Führungen über die Zeit zu bringen. Aus diesem Grund waren die Gespräche unheimlich wichtig, um die Köpfe der Spieler wieder frei zu bekommen und an ihre Stärken zu appellieren“, sagt Culic.
Die Netzhoppers haben schon in einigen Partien in dieser Saison bewiesen, dass sie mit guten Mannschaften der Liga mithalten können, nur in den entscheidenden Phasen ein wenig das Flattern bekommen. Das weiß auch der Trainer: „Manchmal habe ich den Eindruck, wir sind nicht abgezockt genug, um in wichtigen Spielsituationen die entscheidenden Punkte zu machen.“
Culic weiß aber auch, dass seine Jungs für eine vorher nicht eingeplante Überraschung immer gut ist. „Wer von unseren Kritikern hat denn mit einem Sieg in Frankfurt gerechnet? Ich denke, die wenigsten. Wenn es uns in Herrsching gelingen sollte, diese Leistung bei den United Volleys noch einmal auf die Platte zu bringen, dann sollte auch in der Nikolaushalle etwas für uns drin sein. Wir treten jedenfalls dort nicht an, um den Hausherren ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk zu machen“, kündigt Culic an, „wir wollen auf alle Fälle versuchen, Herrsching etwas zu ärgern und eventuell im letzten Match des Jahres noch einmal für einen kleinen Paukenschlag zu sorgen.“ Das dies kein leichtes Unterfangen werden wird, weiß der erfahrene Volleyball-Trainer der Netzhoppers ganz genau: „In der kleinen und nicht sehr hohen Nikolaushalle sind die Volleys kaum zu schlagen. Uns muss es gelingen, die Aufschläge der Herrschinger zu kontrollieren, denn nur dann haben wir überhaupt eine Chance. Ich weiß aber auch, dass mein Team auf dieses Match brennt und es alles dafür geben wird, um die Heimniederlage gegen Rottenburg vergessen zu machen.“
Personell muss er weiterhin auf zwei Leistungsträger in seinem Team verzichten. Der im November am Knie operierte Mittelblocker Arran Chambers ist noch nicht fit. Voraussichtlich kann er am 16. Januar im Spiel bei den BR Volleys wieder eingesetzt werden. Hinzu kommt Jonathan Erdmann, der mit einer Fußverletzung ebenfalls bis Mitte Januar ausfallen wird.