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BundesligaNetzhoppers

Netzhoppers empfangen die SVG Lüneburg

By 15. Januar 2021No Comments
Ich denke, meine Aufschläge landen mit über 110 km/h in der gegnerischen Hälfte. Vor ein paar Jahren wurde meine Geschwindigkeit einmal gemessen. Da lag der Wert noch bei 110 km/h. Jetzt müsste ich deutlich darüber liegen, da ich an meinen Angaben sehr viel in der Vergangenheit gearbeitet habe, sodass sie mit noch mehr Power übers Netz fliegen“, sagt Außenangreifer Karli Allik vom Volleyball-Bundesligisten Netzhoppers KW-Bestensee, der mit bisher 15 Assen auf Platz drei des Bundesliga-Rankings liegt. Führender mit 30 direkten Punkten ist sein ehemaliger Mitspieler Sebastian Gevert von den SWD Powervolleys Düren, Allik trug in der Saison 2017/2018 das Trikot des Ligakonkurrenten, der mit 194 Aufschlägen allerdings 59 Versuche mehr auf dem Konto vorzuweisen hat als der 24-jährige estnische Nationalspieler aus dem Netzhoppers-Team.
„Das Geheimnis beim Aufschlag ist nicht die Körpergröße, sondern der Anwurf, der perfekt gelingen muss. Hinzu kommt das richtige Timing beim Absprung“, sagt der Este, der mit 1,93m sicherlich zu den kleineren Außengreifern der Bundesliga gehört. Um einer der besten Aufschläger der Liga zu werden, standardisierte Allik seine Angabe bis ins kleinste Detail. Bevor er den Ball in die Höhe wirft, streckt er seinen rechten Arm weit nach vorne und visiert mit den Augen – ähnlich wie beim Gewehr mit Kimme und Korn – den Punkt an, wo der Ball am Ende landen soll. „Ich habe sehr viel  unserem ehemaligen Nationaltrainer Gheorghe Cretu aus Rumänien zu verdanken, der mit mir stundenlang Aufschläge geübt hat und mir auch die richtige Technik beigebracht hat“, lobt Allik seinen ehemaligen Nationalcoach, der von 2014 bis 2019 das estnische Auswahlteam unter seinen Fittichen hatte.
Sein Nachfolger ist der Franzose  Cédric Énard, der zugleich auch Trainer des Ligakonkurrenten BR Volleys ist. Auch Énard konnte sich erst vor kurzem von den Aufschlag-Qualitäten seines Schützlings persönlich überzeugen, als Allik im Pokal-Viertelfinale in Berlin beim Stand von 24:22 im dritten Satz für die Volleys mit zwei Aufschlag-Assen dafür sorgte, dass die Netzhoppers in den wichtigen vierten Durchgang gehen und am Ende den Einzug ins Halbfinale feiern konnten. In diesem Spiel um den Einzug ins Pokalfinale glänzte Allik beim knappen 3:2-Erfolg in Potsdam gegen Herrsching unter anderem mit zwei Assen gegen den 165-fachen deutschen Nationalmannschafts-Libero Ferdinand Tille.
„Nach dem Erfolg in Berlin hatte ich leider keine Möglichkeit, mit Énard noch ein Wörtchen zu reden. Wahrscheinlich war er einfach nur sauer, weil sie gegen uns verloren haben“, meint der Este, der aber hofft, noch in diesem Jahr das 61. Mal im Kader des estnischen Nationalteams zu stehen. „Wenn ich weiterhin meine Leistung bei den Netzhoppers bringe, dann wird mich Énard sicherlich auch für die schwierigen Partien im Sommer  in der Europaliga nominieren. In dieser müssen wir uns mit guten Auftritten für die Weltliga qualifizieren. Daran einmal teilzunehmen und gegen die besten Nationalmannschaften zu spielen, das wäre ein sehr großer Traum von mir“, sagt Allik, der am besten gleich im heutigen Bundesligaspiel gegen Lüneburg zeigen möchte, dass Énard nicht auf ihn verzichten kann.
Um 18 Uhr hofft er in der Landkost-Arena von Beginn an gegen die Truppe aus Niedersachsen auf der Platte zu stehen. „Falls Christophe mich erst später einwechseln sollte, dann werde ich jedenfalls sofort hellwach sein und alles dafür geben, damit wir das Match gegen Lüneburg am besten mit drei Punkten gewinnen werden“, sagt der Este, der aber auch zugleich vor dem Gegner warnt, gegen den die Netzhoppers im Hinspiel einen knappen 3:2-Erfolg einfahren konnten. „Die SVG Lüneburg ist keinesfalls zu unterschätzen, da im Team einige gute Akteure spielen, die immer in der Lage sind, ein Match im Alleingang zu entscheiden. Mir fällt da spontan der US-Amerikaner Jordan Ewert ein, der für mich einer der besten Außenangreifer der Bundesliga ist.“
Lüneburg spielt in dieser Saison weit unter seinen Möglichkeiten, da die Mannschaft von Trainer Stefan Hübner, der als Mittelblocker immerhin 245 Einsätze für die Deutsche Nationalmannschaft zu verzeichnen hatte, mit elf Punkten (drei Siege) nur auf dem neunten Tabellenplatz liegt. „Aus diesem Grund wird es sicherlich nicht einfach für uns werden. Außerdem möchte sich Lüneburg bestimmt auch für die Hinspielniederlage in eigener Halle revanchieren“, glaubt Allik, der aber zugleich auch schon etwas nach vorne schaut.
„Wir werden das Match sicherlich auch nutzen, um weiterhin an unseren Schwächen im Hinblick auf das Pokalfinale gegen Frankfurt zu arbeiten. Ich möchte in Mannheim jedenfalls meinen ersten Pokalsieg holen, denn mit meinem alten Verein Selver Tallinn verlor ich 2016 leider das estnische Pokalfinale.“
Die Begegnung wird live auf sporttotal.tv übertragen.

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