Zum Berlin-Brandenburg-Derby in der Volleyball-Bundesliga kommt es am Sonnabend, wenn ab 19 Uhr in der Landkost-Arena die Netzhoppers SolWo Königspark KW den Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys zu Gast hat. Für Andrea Burwitz und Hans Hempel vom Fanclub „VFC Netzinos“ ist diese Begegnung gegen die Hauptstädter eine ganz besondere, denn in ihrer aktuellen Heimat Guatemala – in der die beiden zurzeit leben – können sie die Partien ihres Lieblingsteams nur live im Internet verfolgen. „Es ist schon manchmal ein ziemlich komisches Gefühl, um die Mittagszeit herum Spiele der Netzhoppers zu gucken, da wir dort sieben Stunden später, im Sommer sogar acht, aufgrund der Zeitverschiebung als in Deutschland sind“, erzählt Hans Hempel, der als Rentner in Guatemala-Stadt ein beschauliches und ruhiges Leben führt, währendessen seine Frau als Austauschlehrerin noch an einer Schule arbeiten gehen muss.
Vor zwei Jahren sind die beiden Zeesener nach Mittelamerika gezogen, wo Andrea Burwitz sich für einen Auslandsschuldienst erfolgreich beworben hatte. Auch am anderen Ende der Welt bleiben die beiden Dahmeländer dem Volleyballsport natürlich treu. „Jeden Dienstag spielt Andrea mit Kollegen in der Schule, um sich fit zu halten“, erzählt der 66-Jährige, „vor kurzem haben wir uns sogar das Halbfinale der guatemalischen Meisterschaft angeguckt. Die Mannschaften dort haben ein Niveau von maximal Landesklasse in Deutschland.“
Noch mindestens ein Jahr werden die beiden noch in Guatemala bleiben, bis es zurück in ihre brandenburgische Heimat geht. „Bis zum 4. Januar 2018 sind wir noch hier und haben so noch die Möglichkeit, auch das nächste Heimspiel am 28. Dezember gegen United Volleys RheinMain zu gucken“, freut sich Hempel bereits jetzt schon auf die letzte Partie in diesem Jahr, „aber erst steht das Match gegen die BR Volleys auf dem Programm, gegen die wir ja einmal bereits im Tie-Break gewinnen konnten. Vielleicht gelingt es der Truppe, die Hauptstädter erneut ein wenig zu ärgern. Ich hätte sicherlich nichts dagegen.“
Einen Spieler bei den Netzhoppers wird Hempel bei diesem Wunsch nicht zujubeln können, denn für Björn Andrae kommt nach seiner Gürtelrosen-Erkrankung der Einsatz gegen seinen ehemaligen Verein noch zu früh. „Björn kann leider nicht eingesetzt werden“, kündigt Coach Mirko Culic an, „ich hoffe sehr, dass er sieben Tage später beim Spiel in Lüneburg wieder einsatzfähig ist.“ Mit einem gesunden Björn Andrae im Team, wäre es durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, den aktuell sich in einer Krise befindlichen Deutschen Meister in der „Brandenburger Hölle“ etwas zu ärgern. Die BR Volleys laufen in dieser Saison ihrer Meisterform noch deutlich hinterher. In der Tabelle rangieren sie momentan nur auf dem dritten Platz, der ziemlich deutlich hinter den vor der Saison gesteckten Zielen liegt. Wie für die Netzhoppers war im Pokal-Viertelfinale für die Hauptstädter bereits Endstadion. In der heimischen Max-Schmeling-Halle verloren sie gegen den TSV Herrsching ziemlich unerwartet mit 2:3-Sätzen.
In der Champions League legte die Truppe vom australischen Coach Luke Reynolds am vergangenen Mittwoch ebenfalls einen klaren Fehlstart hin. Bei Jastrzebski Wegiel aus Polen, bei denen Ex-Netzhoppers Akteur Salvador Hildago Oliva unter Vertrag steht, kassierten sie eine deutliche 0:3 (21:25, 19:25, 24:26)-Pleite. „Ich bin mir sicher, dass die Volleys aber noch ihren Saison-Rhythmus finden werden“, sagt Trainer Mirko Culic.