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BundesligaNetzhoppers

Großer Kampf vor Rekordkulisse

By 20. Dezember 2025No Comments

Vor einer emotional aufgeladenen Derby-Kulisse mit neuer Rekordzahl von 2.048 Fans empfingen die Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen am Freitagabend die Berlin Recycling Volleys zum Berlin-Brandenburg-Duell in der Potsdamer MBS Arena. Von Beginn an war die Atmosphäre elektrisierend, und getragen von der lautstarken Unterstützung wollte das Team von Cheftrainer Liam Sketcher mutig auftreten und dem amtierenden Deutschen Meister Paroli bieten.

Die Netzhoppers starteten mit Hannes Gerken im Zuspiel, Theo Timmermann und Isaiah Olfert im Außenangriff, Ben Breiter und Caleb Lipscomb im Mittelblock, Tim Türpe als Libero und Lovis Homberger im Diagonalangriff.

Der erste Satz begann angespannt, doch nach einem frühen 1:6-Rückstand fanden die Brandenburger zunächst keinen stabilen Rhythmus. Eine Aufschlagserie der Berliner zwang die Netzhoppers zur Auszeit beim 3:15, doch trotz kämpferischer Aktionen gelang es nicht, den Anschluss wiederherzustellen. Berlin dominierte den Auftakt kompromisslos und entschied den Satz schließlich deutlich mit 12:25 für sich.

Im zweiten Satz änderte sich das Bild spürbar. Nach einem 1:1-Start entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Hausherren mit mutigen Angriffen und verbessertem Aufschlagdruck dagegenhielten. Bis zum 11:11 wechselte die Führung mehrfach, bevor die Netzhoppers beim 14:18 kurz ins Hintertreffen gerieten. Doch in der Crunchtime zeigte das Team mentale Stärke: bei 23:22 drehten die Brandenburger angeführt von Timmermann das Derby und verwandelten – umjubelt vom Publikum – den Satzball zum 25:23.

Auch der dritte Satz blieb bis zum 6:6 ausgeglichen, ehe Berlin mit variablen Angriffen wieder die Kontrolle übernahm. Die Netzhoppers reagierten mit starker Blockarbeit und verkürzten auf 18:20, mussten sich jedoch erneut geschlagen geben – diesmal 21:25.

Im vierten Satz gestaltete sich zunächst ein offenes Duell, das beim 8:9 noch völlig offen war. Danach jedoch fanden die Berliner wieder Druck im Aufschlag und bauten ihre Führung Stück für Stück aus. Trotz mutiger Anpassungen konnten die Netzhoppers die Serie nicht stoppen. Berlin setzte sich bis auf 16:25 ab und gewann die Begegnung schließlich mit 1:3.

Trotz der Niederlage präsentierte sich das Team ab Satz zwei stark verbessert und forderte den Favoriten phasenweise sichtbar heraus. Besonders offensiv beeindruckten drei Spieler mit jeweils 14 Punkten: Theo Timmermann, darunter 4 direkte Asse, Isaiah Olfert mit 1 Blockpunkt und Diagonalangreifer Lovis Homberger mit 1 Blockpunkt.

Die Netzhoppers zeigten mutige Lösungen im Side-Out und setzten Berlin wiederholt mit druckvollen Aufschlägen unter Druck. Auch die Stimmen nach dem Spiel spiegelten sowohl Enttäuschung über das Ergebnis als auch Zuversicht für den weiteren Saisonverlauf wider.

Theo Timmermann zog Parallelen zu den letztjährigen Playoffs:
Er erklärte, dass im Vergleich zur letztjährigen Endrunde noch etwas an Durchgängigkeit und Entschlossenheit fehle: Man merke, dass das Team sich noch in der Entwicklung befinde und die absolute Präsenz in jeder Rallye noch nicht konstant abrufe. Gleichzeitig betonte er die positiven Phasen, in denen Berlin sichtbar unter Druck gesetzt wurde – etwas, das künftig über längere Strecken gelingen müsse, um auch Punkte gegen die Teams des oberen Tabellen Drittels mitzunehmen. In dieser Begegnung hätten die Netzhoppers das Spiel in Teilen selbst entscheiden können; im Vorjahr habe eher Berlin den Unterschied gemacht.

Mittelblocker Ben Breiter hob die besondere Atmosphäre hervor und sprach von „atemberaubender Stimmung in der Halle“, die die Mannschaft spürbar getragen habe. Gleichzeitig würdigte er die starke Abwehrleistung der Berliner, die den Angriff der Netzhoppers phasenweise vor große Herausforderungen stellte. Trotz allem habe sein Team „unfassbar gut gespielt“, und er blicke optimistisch auf ein Wiedersehen in der Rückrunde – dann hoffentlich in Vollbesetzung.

Libero Tim Türpe betonte, dass die Mannschaft nach dem harten Berliner Aufschlagstart Zeit gebraucht habe, um ins Spiel zu finden. Nach dem stabilisierten Rhythmus habe man den zweiten Satz verdient gewonnen und sei in wichtigen Momenten mutig geblieben. Schwierigkeiten brachte aus seiner Sicht der Wechsel der Berliner Außenangreifer, auf den sich die Netzhoppers erst einstellen mussten. Dennoch zeigte sich Türpe zufrieden damit, dass man über weite Strecken ein starkes Spiel geliefert habe, auch wenn es am Ende nicht für Punkte reichte.

Die Netzhoppers blicken nun mit Kampfmoral nach vorn: Am 27. Dezember steht das letzte Spiel des Jahres beim VfB Friedrichshafen an, bevor die Netzhoppers in der Paul-Dinter-Halle am 10. Januar gegen Warnemünde in das neue Volleyballjahr starten. Mit der in großen Teilen überzeugenden Derby-Leistung und der Unterstützung der Fans wollen die Brandenburger in den kommenden Begegnungen alles daran setzen, wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs zu sammeln.